Nachdem das „Quasi-Monopol“ von Nespresso für die Kapseln der entsprechenden Kaffeemaschinen juristisch zu Fall gebracht worden war, gab es immer mehr Drittanbieter, die ebenfalls passende Kapseln für die Nespresso-Maschinen auf den Markt gebracht haben – sehr zum Ärger von Nespresso natürlich, weswegen sich der Hersteller etwas Neues hat einfallen lassen. Die Inissia EN 80 B, vom italienischen Vertriebspartner De Longhi für demnächst angekündigt, ist nicht nur ein weiteres Mitglied der umfänglichen Nespresso-Familie. Sie macht auch den Kapseln von Drittanbietern ordentlich Schwierigkeiten und zwingt die Kunden daher förmlich dazu, nur noch ausschließlich Originalkapseln von Nespresso zu benutzen.
Ausstattung
Doch zuerst ein paar Worte zum Neuzugang selbst. Im Gehäuse der Maschine steckt natürlich, wie kaum anders zu erwarten war, das seit Jahren bewährte Nespresso-Brühsystem. Es holt aus den Kapseln dank eines hohen Drucks besonders guten Espresso heraus, weswegen es vor allem von den Liebhabern dieses Muntermachers geschätzt wird. Dabei stehen wahlweise und kinderleicht über jeweils eine eigene Taste abrufbar entweder ein normaler Espresso (40 Milliliter) oder ein Lungo (110 Millilitert) zur Auswahl. Die bei einigen anderen Maschinen noch angebotene Wahltaste für einen Mini-Espresso mit 15 Millilitern gibt es allerdings nicht, dafür kann die Tassenfüllmenge noch individuell verändert und bis zum nächsten Brühvorgang abgespeichert werden. Der Wassertank fasst 0,8 Liter, die benutzten Kapseln wiederum werden in einen Behälter ausgeworfen, in dem 10 bis 11 Platz finden.
Wässriger Espresso, zerstörte Kapseln oder sogar Folgeschäden an der Maschine
Auf dem Prüfstand hat sich gezeigt, dass das neue Nadelsystem, mit dem die Kapseln zum Brühen angestochen werden, bei der Verwendung von Kapseln von Drittanbietern, insbesondere aus Plastik, Probleme machen. Entweder der Kaffee floss nur als wässriger Espresso in die Tasse oder die Kapseln wurden sogar komplett zerstört. Nachfolgeschäden an der Maschine können ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, und da zum Beispiel Reparaturkosten bei Nichtverwendung von Originalkapseln vom Benutzer selbst getragen werden, kann die Sache ziemlich ärgerlich ausgehen – mit dem neuen System übt Nespresso also einen hohen Druck auf die Kunden aus, ausschließlich auf Originalkapseln zu setzen.Fazit
Alter Wein in neuen Schläuchen, denn verändert haben sich beim Neuzugang zur großen Nespresso-Familie hauptsächlich Design sowie Abmessungen. Die Maschine ist mit rund 12 x 23 x 32 Zentimetern das bislang kleinste und auch leichteste Familienmitglied und zielt daher auf Kunden ab, die entweder wenig Platz zur Verfügung haben oder sich zum Beispiel eine Kapselmaschine als Ergänzung, etwa zu einer Filtermaschine, zulegen möchten, ohne dafür auf der Küchenzeile ebenfalls viel Platz opfern zu müssen. In Sachen Kaffeequalität und Zuverlässigkeit wird die Neue wie schon ihre älteren Schwestern eine sichere Bank sein. Aufgrund des sanften Zwangs zu Originalkapseln fällt bei ihr jedoch das Sparpotenzial, das Fremdkapseln boten, vorerst jedenfalls weg. Die Maschine gibt es in mehreren Farben, etwa in Schwarz („B“) für ziemlich genau 90 EUR (Amazon), in Creme („CW“) liegt sie leicht darunter (Amazon). Die bis auf kleine Details mehr oder weniger identischen Modelle Nespresso Inissia XN1001K (Weiß) und Nespresso Inissia XN1005 (Rot) von Krups wiederum liegen aktuell bei rund 90 EUR (Amazon) und 100 EUR (Amazon).