Das lange Zeit nur im benachbarten südlichen Ausland erhältliche Cremesso-Kapselsystem hält langsam, aber sicher auch hierzulande Einzug. Die dazugehörenden Kapselmaschinen wie etwa die als „Einsteigermodell“ gedachte Uno kultivieren einen sehr eigenwilligen, kantigen Designstil, mit dem sie sich von den immer rundlicher, geschmeidiger werdenden Konkurrenzmodellen absetzen, und trumpfen mit einer bisher unbekannten Geschwindigkeit beim Aufheizen auf – für ungeduldige Singles ist die Uno wie geschaffen.
Kernwerte: 15 Sekunden, 19 bar, 10,5 Zentimeter
Normalerweise dauert es mindestens 30 Sekunden, in vielen Fällen sogar wesentlich länger, bis eine Kapselmaschine dem Benutzer ihre Betriebsbereitschaft signalisier – die Aufheizzeit gehört daher nicht nur für eilige Zeitgenossen zu einer der wichtigsten Argumente pro oder contra eines potenziellen Kandidaten. Die Cremesso schlägt in dieser Disziplin sämtliche Konkurrenten locker in die Flucht. Sie benötigt nämlich lediglich 15 Sekunden zum Aufheizen und ist damit definitiv die schnellste Maschine am Markt. Anschließend drückt sie mit 19 bar Druck das Wasser durch die Kapsel, weswegen es nicht verwundert, dass ihr ein sehr gute Espresso nachgesagt wird. Erstaunlicherweise kommt die Maschine aber auch mit Kaffeesorten, die weniger Druck benötigen würden, sehr gut klar. Zahlreiche Kunden haben mittlerweile das Ergebnis ihrer sensorischen Prüfungen im Internet mitgeteilt, und bislang fiel das Urteil so gut wie nie schlecht für die Kapseln aus. Lediglich die Kapseln für Früchte-/Kräutertee wurde des Öfteren schon mit einem Verdikt belegt. Der Versuch, sich in Sachen Vielfalt das breit gefächerte Angebot von Dolce Gusto zum Vorbild zu nehmen, sollte der Hersteller daher lieber noch einmal überdenken. Die Ausrichtung auf den Espresso-/Kaffee-Spezialisten Nespresso beziehungsweise auf die Maschinen von
De Longhi und
Krups dürfte einträglicher sein, zumal sich das Ergebnis scheinbar mit dem des Platzhirschen bis zu einem gewissen Grad messen lassen kann – mit Ausnahme des Angebots an Sorten, das im Falle der Cremesso-Kapseln noch überschaubar ist. Drittens schließlich weiß die Maschine mit super schmalen Maßen zu punkten: 10,5 Zentimeter in der Breite. Die Kehrseite: In der Tiefe benötigt sie etwa mehr als 35 Zentimeter. Das Paket wird abgerundet mit einem Behälter für die leeren Kapseln, einem erfreulicherweise abnehmbaren Wassertank mit einem Volumen von 0,65 Litern sowie einer super schnellen Abschaltautomatik: Bereits nach 1 Minute fällt die Maschine in den Stand-by-Zustand, nach 15 Minuten geht ihr ganz das Licht aus.
Fazit
Das kantige, mit dem „red dot award“ ausgezeichnete Design hat der Maschine schon viel Aufmerksamkeit beschert, außerdem setzt sie sich mit ihren Kunststoffkapseln ebenfalls von der Konkurrenz ab. Nachhaltigkeit und Ökologie – die Cremesso geht sehr sparsam mit der Energie um – sind also ebenfalls Faktoren, mit denen sie sich zurecht um die Gunst der hiesigen Kundschaft bemühen darf. Erste Praxistests bescheinigen ihr zudem gelungene, schmackhafte Kaffees vom Espresso bis zum Caffe Crema – kurzum: Es hat den Anschein, als sei die Kapselmaschine auch hierzulande konkurrenzwürdig, obwohl der Markt von den „großen“ Systemen Nespresso und Dolce Gusto ganz klar dominiert, ja fast erdrückt wird. Das erfrischend freche, buchstäblich wie übertragen „kantig“ gemeinte Design jedoch sowie Anschaffungskosten von gerade einmal 60 EUR (
Amazon) werden sicherlich ebenfalls das Ihrige dazu beitragen, das viele Kunden in Zukunft die Antwort auf die Frage nach der perfekten Einsteigermaschine nicht ohne Berücksichtigung der Cremesso fällen werden.