Es ist wieder so weit: Im September nutzt die TK-Branche die Gelegenheit, auf der IFA 2011 in Berlin ihre neue Produktpalette zu präsentieren und sich für das kommende Weihnachtsgeschäft zu positionieren. Dabei sind einige Hersteller besonders eifrig und stellen nicht nur ein, zwei besonders interessante Geräte vor, sondern werfen gleich eine komplett neue Produktpalette auf den Messestand. Zu diesen Unternehmen gehört auch Coby, das anlässlich der IFA gleich sieben neue Tablet-Modelle angekündigt hat, die allesamt mit dem derzeit so beliebten Android-Betriebssystem arbeiten. Das absolute Topmodell dieses Portfolios ist das Coby Kyros MID7207, das zwar nicht das größte Display aber doch insgesamt die beste Ausstattung vorweisen kann.
Das heißt indes nicht, dass die Ausstattung deshalb sonderlich ambitioniert ausfiele. Selbst das Topmodell der Amerikaner kann mit aktuellen Highend-Geräten nicht mithalten. So löst beispielsweise das 7 Zoll kleine Display nur durchschnittliche 800 x 480 Pixel auf und der Prozessor ist ein Cortex A8 mit 1 GHz Taktrate, der mit aktuellen Dual-Core-Chipsätzen nicht mehr mithalten kann. Dennoch ist das kein Anlass zur Kritik, denn für ein Mittelklasse-Modell mit anvisierten 399 Euro Kaufpreis ist das sicherlich ausreichend. Zudem bietet das Gerät als einziges aus seiner Familie eine Rundum-Abdeckung mit WLAN, HDMI-Anschluss, GPS-Empfänger, USB-Port, Frontkamera für die Videotelefonie, besser auflösender Kamera auf der Rückseite und sogar einem integrierten UMTS/HSDPA-Modul.
Somit ist das Coby Kyros MID7207 auch das einzige Tablet aus seiner Baureihe, das überall und jederzeit via Mobilfunknetz online gehen kann. Die anderen Tablets beschränken sich entweder ausschließlich auf WLAN oder benötigen einen externen UMTS-Stick. Umso seltsamer erscheint die Entscheidung, beim Betriebssystem nur auf Android 2.2 zu setzen. Die anderen Geräte bieten dagegen Android 2.3. Und auch wenn selbst damit kein Zugriff auf den offiziellen Android Market möglich ist, so bringt 2.3 doch eine deutliche Verbesserung bei der SIP-/VoIP-Unterstützung mit sich. Warum ausgerechnet das Topmodell auf die neuere Version verzichtet, ist unverständlich.
Überhaupt hätte ein Kyros MID7207 mit einem für Tablet-PCs gedachtem Android 3.0 und echtem Market-Zugriff durchaus eine Alternative im mittleren Preissegment sein können. So aber dürfte das Gerät Einsteigern mit niedrigen Ansprüchen viel zu teuer und ambitionierten Nutzern zu eingeschränkt sein...
11.08.2011