Foto: Janina Scholz, Pixelio.de
Der Clatronic Alkoholtester (Produktbezeichnung: AT 3260) mag, wie sein Hersteller herausstellt, ein „ansprechendes Design“ haben, das es sicherlich leicht macht, ihn in die Hand zu nehmen beziehungsweise zum Mund zu führen, um den aktuellen Alkoholpegel zu überprüfen. Nur ein Narr jedoch verlässt sich auf den AT3260 – und dies gleich in zweierlei Hinsicht.
Natürlich müssen die Testergebnisse nicht gleich so katastrophal ausfallen wie bei einem Benutzer des Gerätes, bei dem der AT 3260 nach einem Glas Eierpunsch und nach sieben Flaschen Bier – ein paar Tage später genossen – exakt die gleiche Alkoholkonzentration im Blut gemessen hat: 0,3 Promille (Amazon-Rezension). Dieses krasse Messergebnis lässt eher darauf schließen, dass es sich bei dem benutzten Gerät um ein „Montagsmodell“, also um ein schadhaftes Exemplar gehalten hat – oder um einen gravierenden Messfehler, hervorgerufen durch den Alkoholkonsum.
Den tatsächlichen Promillegrad hätte jedoch, so sie denn hätte eingreifen müssen, die Polizei mit ihren amtlich geeichten Instrumenten sicherlich korrekt festgestellt. Und da nur dieser Messwert juristisch verwertbar ist und daher Folgen hat, sollte man einem mit dem AT 3260 gemessenen Wert sicherheitshalber nicht über den Weg trauen – er könnte den Benutzer in falscher Sicherheit wiegen.
Und zu guter Letzt sei noch an den Warnhinweis des ADAC erinnert, ein Alkoholtester verleite dazu, sich an die juristisch relevanten Promillegrenzen nach und nach heranzutrinken. Die Mahnung des ADAC, aus Anlass eines in einen Volvo eingebauten Alkoholmessgerätes ausgesprochen, gilt auch für den AT 3260 – wobei zur aktuellen Karnevals- oder Faschingszeit sicherlich häufig kaum mehr von einem Herantrinken“ die Rede sein kann. Womit wir bei der Schlussermahnung unsererseits angelangt wären: Narren sollten sich auf den AT 3260 von Clatronic erst recht nicht verlassen – auch wenn er nur rund 14 Euro kostet und billiger zu sein verspricht als eine Anzeige.
