Weil Coverlock-Nähmaschinen hochspezialisierte Geräte sind, die sich leider nicht auch für andere im Haushalt anfallenden Näharbeiten eignet, richten die Interessierten den Blick meist auf die günstigsten unter diesen Spezialisten. Wenn sie nur selten Verwendung finden, werden sie ihren Dienst wohl trotzdem lange verrichten, so wird mancher sich denken. Die Brother Coverstich 2340CV ordnet sich tatsächlich als Coverlock im unteren Preissegment ein – verglichen zumindest mit den wohl bekanntesten Konkurrenzmodellen von Babylock, Bernina oder Janome. Doch offenbar gilt auch hier wie so oft im Leben: Wer billig einkauft, wird sich bald wieder auf die Suche nach einer günstigen Coverlock begeben.
Justierbarer Differenzialtransport wie bei allen Coverlock-Nähmaschinen...
Zunächst einmal ergibt die Auflistung der beworbenen Vorteile folgendes Bild: Der Differenzialtransport ist ein Funktionsteil, der bei einer Coverlocknähmaschine als selbstverständlich vorausgesetzt werden kann. Er dient dazu, elastische Stoffe so unter dem Nähfuß hindurchzuführen, dass sie sich nicht kräuseln oder wellen. Dabei schieben zwei separate Transporteure den Stoff beim Einziehen und Ausgeben des Stoffes mit zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Der Differenzialtransport ist sogar das Herzstück der Maschine, die man sich hauptsächlich für elastische Nähte anschafft und nichts, was die Brother besonders hervorhebt. Gleiches gilt für die Justierbarkeit dieses Transporteures für die unterschiedlichen Stoffarten, den Nähfuß mit Schnappriegel und die Regulierbarkeit des Nähfußdrucks.
...sowie die üblichen Sticharten und Einfädelhilfe
Die 2340CV bietet ferner die üblichen vier Stichkombinationen aus zwei oder drei Nadeln mit drei oder vier Fäden sowie eine Coverstichbreite von 3 oder 6 Millimetern. Die Behauptung einer verstellbaren Stichbreite ist also Augenwischerei. Darüber hinaus gibt es einen Kettenstich wie bei einer Haushaltsnähmaschine und eine farbcodierten Einfädelhilfe, die Anfängern zugute kommt und die lästigen Vorarbeiten gering hält. Per Drehschalter lässt sich die Stichlänge einstellen und zwischen 2 bis 4 Millimeter wählen. Eine Maschine, die im Grunde in jeder Hinsicht normal augestattet und demnach für den Hausgebrauch vollkommen ausreichend ist – wäre da nicht die von Käufern monierte Verarbeitungsqualität. Demnach schreibt ein Besitzer der Maschine, dass ihm ein Verbindungsteil zwischen Nähfuß und Fußhebel abgebrochen sei – ohne, dass er sie je intensiv genutzt hätte.Näht Bänder und Kanteneinfassung mit Schrägband
Zur Ehrenrettung der Maschine lässt sich aber anführen, dass sie einen interessanten Zusatznutzen bietet. Denn sie beherrscht die Herstellung von Bändchen mit doppelt gefalzten Schrägband oder Kanteneinfassungen in Breiten von 6 oder 12 Millimetern in einem Arbeitsschritt. Weitere Möglichkeiten für die Praxis sind einfach oder doppelt gelegte Säume, Decksäume und die perfekten Saumabschlüsse an Sportkleidung und T-Shirts. Trotztem ist die Coverstich 2340CV nur unter Vorbehalt zu empfehlen. Wer sich in Nähforen beliest, wird von zahlreichen weiteren Problemen erfahren, darunter dem zu schmalen Durchlass unter dem Nähfuß, dem Zwang zu ständigen Kurskorrekturen beim Transporteur vor allem bei Zuschalten des Differenzialtransports, um nur einige Kritikpunkte zu nennen. Die 630 Euro (Amazon) sind also kaum wohl investiert.