Das Unternehmen Anker ist im Bereich des PC-, Tablet- und Smartphone-Zubehörs äußerst umtriebig – im positiven Sinne. Neben Gaming-Mäusen, Netzwerk-Adaptern und WLAN-Repeatern hat das Unternehmen auch externe Zusatzakkus und Bluetooth-Tastaturen im Angebot. Dabei fällt das Kundenurteil im Allgemeinen überaus positiv aus – und auch wir konnten in bisherigen Tests überwiegend positive Urteile fällen. Insbesondere die Verarbeitungsqualität überrascht dabei immer wieder.
Nur im ersten Eindruck: Durchwachsen
Und so haben wir nicht widerstehen können und uns auch die neueste Bluetooth-Tastatur des Herstellers gekrallt. Würde auch sie die Erwartungen erfüllen können? Schließlich sind solche externen Tastaturen nur zu gerne Billiggeräte mit mangelhafter Ergonomie und klapprigen Tasten. Der erste Blick beim Auspacken der Anker Bluetooth Wireless Tastatur war denn auch ernüchternd: Auf den ersten Blick unterscheidet sich diese nicht von den genannten Billigangeboten – für 30 Euro (
Amazon) dann doch erstaunlich.

Es mag daran liegen, dass wir das weiße Modell getestet haben. Dieses aber wirkt etwas lieblos – ein kantiges Brett mit durchweg gleichförmigen Tasten darin, die Haptik nicht sehr wertig wirkend. Schon der winzige An-/Aus-Schalter auf der Rückseite lässt sich als Schieberegler nur mit den Nägeln bedienen, der Pairing-Knopf ist ebenso winzig ausgeführt. Nicht einmal eine LED zur Anzeige einer aktivierten Umschalt-Taste wurde integriert. Das mag man unter dem Punkt „Strom sparen“ abhaken, man kann es aber auch lieblos und nachlässig nennen.
Aber im zweiten Eindruck: Wirklich gute Hardware-Tastatur
Zum Glück ändert sich das Bild schnell, wenn es um die Funktionalität der Tastatur als solche geht. Denn auch wenn das Stück Kunststoff schlicht anmutet: Die Tasten besitzen einen guten Anschlagpunkt, und die Finger liegen sicher auf ihnen, ohne abzugleiten – trotz der kompakten Größe der Tastatur. Auch liegt die Tastatur sehr sicher auf der Tischoberfläche. Gummistopper an der Unterseite verhindern ein wegrutschen, die leichte Schräge gibt ein überraschend angenehmes Gefühl beim Tippen.
iPhone und iPad: Viele praktische Sondertasten

Die Anker BT-Tastatur lässt sich mit so ziemlich allen Bluetooth-Geräten verbinden. Ob PC, Tablet oder Smartphone, ob Windows,
Android oder iOS. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, dass es je nach Verwendung unterschiedliche Vor- und Nachteile zu beachten gibt. Besonders beworben wird die Tastatur für
iPhone und
iPad. Und tatsächlich funktionieren hier auch alle Sondertasten, wie etwa die Home-Taste, die Suchfunktion oder die Möglichkeit, das Display auf Tastendruck heller oder dunkler zu stellen.
Anstandslos lässt sich auch der MP3-Player bedienen. Auf Tastendruck wird so ein Song weiter gesprungen oder die Lautstärke reguliert. Allerdings funktioniert das nur, wenn man den iPod-Player gerade geöffnet hat. Schreibt man in einer anderen App, muss man wieder in den Player wechseln, um diesen zu bedienen. Das ist etwas unglücklich, schließlich kann ich ihn dann auch direkt bedienen. Interessanterweise funktioniert das wiederum bei Android-Geräten viel besser. Hier sind zwar die restlichen Sondertasten nutzlos, dafür jedoch kann der MP3-Player auch im Hintergrund problemlos bedient werden.
Android: Vorbildliche MP3-Bedienung, aber englisches Tastenlayout

Das Schreibverhalten war hierbei bei beiden Gerätetypen gleichermaßen hervorragend. Selbst bei hohen Anschlagzahlen kamen die Texte fehlerfrei aufs Display. Allerdings mussten wir feststellen, dass bei Android das englische Tastatur-Layout vorgegeben ist und man dies auch nicht über die Tastatur selbst oder im Bluetooth-Menü des Handys beispielsweise ändern kann. Man kann sich hier zum Glück behelfen: Die App „External Keyboard Helper Pro“ agiert als Eingabemethode, die man nach Anschluss der Tastatur einfach auswählt und das deutsche Tastenlayout inklusive Sonderzeichen liefert.
Ideal auch für die PlayStation 3
Es gibt noch weitere Apps wie „Externe Tastatur“ von Medion, die ähnliche Workarounds liefern. Auf iOS-Geräten dagegen ist das nicht nötig: Hier wurde das deutsche Layout sofort erkannt. Praktisch auch die Kompatibilität zur
PlayStation 3 von Sony. Auch hier wurde die Tastatur sofort erkannt, Texte erschienen umgehend (und auch im deutschen Layout). Und so bleibt als Fazit: Wer über die lieblose Optik und die je nach System unterschiedlichen, kleineren Haken hinwegsehen kann, erhält eine hervorragende Bluetooth-Tastatur für faires Geld. Für die nächste Version hätten wir nur einen Vorschlag:
NFC-Pairing. Das würde das lästige Eintippen der Pairing-Sicherheitscodes ersparen.