Bislang musste man bei AMD schon einen Phenom II Prozessor kaufen, wenn man in der Gilde der Quadcores mitspielen wollte. Mit Einführung der Athlon II X4 Baureihe kann man zum Beispiel schon einen X4 620 mit 2,6 GHz für schlappe 85 Euro erwerben. Das ist eine klare Kampfansage an Intel, die in Kürze mit dem Core i3 Prozessor (Zweikerner plus Hyperthreading) das Niedrigpreis-Segment besetzen wollen.
Der Fertigungsprozess beim AMD Athlon II X4 620 ist mit 45 Nanometern der gleiche wie beim Phenom II, jedoch wurden bei der Ausstattungen ein paar Sparmaßnahmen eingeführt. Die vier physikalischen Kerne werden jeweils nur mit 512 KByte gepuffert, was zwar in der Summe einem Athlon X2 entspricht, aber doch gewisse Performance-Einbußen verspricht. Weiter wird auf einen L3-Cache vollkommen verzichtet, der nur beim Phenom II zu finden ist. Der echte Athlon II X4, Propus genannt, wird so aufgebaut sein, dass eine Freischaltung des L3-Caches erst gar nicht mehr möglich sein wird, da dieser physikalisch nicht vorhanden sein wird. Für anspruchsvolle Anwendungen wie Videoschnitt und Bildbearbeitung ist der preisgünstige Athlon II X4 620 der ideale Prozessor – bei Spielen sieht es da schon ein wenig anders aus. Das Fehlen des L3-Caches macht sich deutlicher bemerkbar als der zusätzliche vierte Kern. Gamer sollten in dieser Preislage eher über einen Phenom II X3 710 nachdenken, der mehr Performance zu bieten hat.
Es war von AMD eine strategisch wichtige Entscheidung den Athlon II X4 im Billigbereich zu platzieren und vielen Usern, die nicht unbedingt spielen wollen, auch den Einstieg in die Quadcore-Technik zu ermöglichen.
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- Erschienen: 08.01.2010 | Ausgabe: 2/2010
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,6)
Preis/Leistung: „sehr günstig“, „Preis-Tipp“
„Ideal für Büro- und Multimedia-Aufgaben - auch, wenn Sie mit mehreren Programmen gleichzeitig arbeiten.“