Pullover in Wäschetrommel geben Bildquelle: Shutterstock / Damian Lugowski

Zehn Waschmythen auf dem Prüfstand!

Ohne Waschen geht es nicht. Aber welches Waschmittel ist das richtige? Und wie voll darf die Waschtrommel sein? Wir prüfen zehn Waschmythen und erklären, wie Sie Ihre Kleidung umweltschonend reinigen.

Das Wichtigste in Kürze - Tipps zum umweltbewussten Waschen

  • Schnüffeln erlaubt! Wenn Sie Kleidung nur ein paar Stunden getragen haben und sie weder verschwitzt noch verschmutzt ist, reicht es, sie zu lüften. Das spart Energie, Wasser und Waschmittel, außerdem schont es die Kleidung.
  • Befüllen Sie die Waschmaschine richtig und dosieren Sie das Waschmittel entsprechend. Die meiste Wäsche ist leicht oder normal verschmutzt. Das Waschen bei 20 bis 40 °C reicht in der Regel aus.
  • Wolle freut sich i. d. R. über ein schonendes Woll-Waschprogramm oder Handwäsche mit Woll- bzw. Feinwaschmittel.
  • Pulverwaschmittel enthalten weniger belastende Inhaltsstoffe als Flüssigwaschmittel, Gelkissen, Caps & Pods.
  • Verzichten Sie auf Weichspüler oder minimieren Sie zumindest den Einsatz.
  • Benutzen Sie am besten eine sparsame Waschmaschine der Energieeffizienzklasse A.

Hätten Sie es gewusst?

Es gibt viele Mythen rund um das Thema Waschen. Wir sagen, was stimmt und was Sie lieber lassen sollten.

Mythos 1: Füllen Sie die Waschtrommel nie ganz voll.

Stimmt. Die Trommel sollte immer so voll sein, dass noch eine Handbreit zwischen Wäscheberg und Trommel passt. So kann sich die Wäsche in der Trommel bewegen und der Schmutz wird besser gelöst. Außerdem nutzen Sie so die Waschmaschine optimal aus und verschwenden weder Energie noch Wasser.

Mythos 2: Viel Waschmittel hilft auch viel.

Stimmt nicht. Bei zu viel Waschmittel bleiben Rückstände auf der Wäsche, zudem ist es schädlich für die Umwelt. Orientieren Sie sich bei der Dosierung an den Verpackungshinweisen, am Verschmutzungsgrad, am Härtegrad des Wassers und an der Größe der Maschine. Den Härtegrad erfahren Sie von Ihrem Wasserversorger.

Was Sie bei der richtigen Dosierung beachten sollten und wie Sie die Waschmittelschublade richtig befüllen, können Sie in unserem Ratgeber nachlesen. Dosierhilfen bekommen Sie meist kostenlos vom Hersteller Ihres Waschmittels.

Mythos 3: Flüssigwaschmittel ist besser als Pulver.

Stimmt nicht. Pulverwaschmittel reinigen effektiver als flüssige, wie die Stiftung Warentest in ihren Vergleichstests zeigt. Das gilt für Voll- und Colorwaschmittel. Die meisten reinigen schon bei niedrigen Temperaturen (20 bis 40 °C) überzeugend. Laut Umweltbundesamt sind Pulver sogar umweltverträglicher als Flüssigwaschmittel.

Bestes Marken-Buntwaschmittel (Pulver) aus Tests

Color Megaperls

Gut

1,8

Persil Color Megaperls

9 Tests

350 Meinungen

Beste, preiswerte Alternative aus Tests

Colorwaschmittel Pulver

Gut

2,3

Rossmann / Domol Colorwaschmittel Pulver

3 Tests

0 Meinungen

Sie möchten dennoch nicht auf flüssiges Buntwaschmittel verzichten? Dann greifen Sie am besten zu umweltverträglichen Produkten, in unserer Bestenliste am Nachhaltigkeits-Siegel (grünes Blatt) erkennbar.

Flüssige Colorwaschmittel

Was ist mit Gelkissen, Pods & Caps? Hier ist das Waschmittel in wasserlöslicher Folie vorportioniert, die direkt in die Trommel kommen. Laut der Experten von Stiftung Warentest waschen diese sogar schlechter als flüssige Buntwaschmittel und lassen sich nicht so fein dosieren wie Pulver oder Flüssiges. Das Urteil der Stiftung Warentest (Ausgabe 7/2019, S. 62):

Wir wollten wissen, ob die viel beworbene neue Art des Waschens die bessere ist. Das Ergebnis lautet: nein. Auf die getesteten Gelkissen für Buntwäsche kann die Welt verzichten.

Mythos 4: Mit Antifärbetüchern kann Buntes und Weißes zusammen in die Trommel.

Stimmt nicht. Die Tücher helfen nur bedingt. Wäsche trennen ist wichtig, damit Weißes weiß bleibt und Buntes bunt. Zumal Sie für Helles und Buntes unterschiedliche Waschmittel verwenden sollten, um Fasern und Farben zu schonen. Vollwaschmittel enthält Bleiche und optische Aufheller, Buntes würde damit schnell an Farbe verlieren.

Bestes Marken-Vollwaschmittel (Pulver) aus Tests

Universal Megaperls Excellence

Gut

1,6

Persil Universal Megaperls Excellence

1 Test

437 Meinungen

Beste, preiswerte Alternative aus Tests

Ultra-Plus Vollwaschmittel

Gut

2,0

Aldi Nord / Tandil Ultra-Plus Vollwaschmittel

2 Tests

0 Meinungen

Mythos 5: Handtücher nicht mit Weichspüler waschen.

Stimmt. Frottierware wird durch Weichspüler weniger saugfähig, weil er sich über die Fasern legt. Zudem kommt es zu vermehrter Flusenbildung. Nutzen Sie Weichspüler eher sparsam – oder verzichten Sie ganz darauf, denn er belastet die Umwelt.

Ob Sie Weichspüler verwenden wollen, müssen Sie entscheiden. Allerdings sind die darin enthaltenen Duftstoffe kritisch zu sehen. Manche von ihnen gelten als allergieauslösend und die enthaltenen Konservierungsmittel sind ebenfalls nichts für Allergiker oder sensibel reagierende Menschen. Des Weiteren werden Kationische Tenside aus Schlachtabfällen gewonnen. Richtig gelesen! Weitere Infos zu Weichspülern finden Sie auch in unserem ausführlichen Ratgeber.

Mythos 6: Bettwäsche und Handtücher immer bei 90 °C waschen.

Stimmt nicht. Es reicht, wenn Sie Handtücher bei 60 °C waschen. Höhere Temperaturen brauchen Sie nur, um Krankheitskeime abzutöten. Je niedriger die Temperatur, desto mehr Energie sparen Sie beim Waschen.

Mythos 7: Backpulver und Zitrone helfen bei Grauschleier.

Stimmt nicht. Die Stiftung Warentest hat in einem Versuch gezeigt, dass Backpulver und Zitrone kein besseres Waschergebnis erbringen. Greifen Sie bei Hellem zu einem guten Vollwaschmittel.

Mythos 8: Essig ersetzt den Weichspüler.

Stimmt nicht. Essig kann die Gummidichtung der Maschine und die Textilien angreifen. Synthetische Stoffe können dadurch an Farbe und Stabilität verlieren.

Mythos 9: Sachen, die nur einmal getragen wurden, sind normal verschmutzt.

Stimmt nicht. Gibt es keine Flecken und wurden die Sachen nicht durchgeschwitzt, sind sie nur leicht verschmutzt. Tipp: Anstelle des Waschens reicht meist schon das Lüften des Kleidungsstücks.

Mythos 10: Dessous müssen von Hand gewaschen werden.

Stimmt nicht. Moderne Waschmaschinen haben spezielle Programme. Zusätzlich können Sie den Stoff mit einem Wäschenetz schützen.

Weitere Waschtricks

Ergänzend ein paar Tricks, mit denen Sie Ihre Kleidungsstücke schonen und verhindern, dass Wäsche und Waschmaschine stinken:

  • Jeans auf Links waschen schont Material und Farbe. Das gilt für alle Kleidungsstücke. Außerdem lassen sich Flecken so besser aus den Fasern entfernen.
  • Wäschenetze schützen empfindliche Textilien vor Reißverschlüssen und Knöpfen. So verhindern Sie z. B. die kleinen Löcher in T-Shirts.
  • Einmal im Monat oder spätestens dann, wenn die Waschmaschine stinkt, sollten Sie sie mit dem Kochprogramm (90 °C) und Pulver-Vollwaschmittel einmal durchlaufen lassen. So haben Keime und schlechter Geruch keine Chance. Weitere Tipps gibt es unter „Hilfe, meine Waschmaschine stinkt!“.

Alles zum Verschmutzungsgrad – leicht, normal & stark

Auf allen Waschmitteln geben die Hersteller an, wie viel Waschmittel Sie bei leichter, normal und stark verschmutzter Wäsche nutzen sollen. Die Angaben beziehen sich in der Regel auf eine Waschladung von 4 bis 5 kg. Wissen Sie aber, was zu leicht verschmutzter Wäsche gehört?

Leicht verschmutzt:

leicht verschmutzte Wäsche

  • Kleidung ohne Flecken
  • nicht durchgeschwitzt
  • nur wenige Stunden getragen
  • Handtücher/Bettwäsche (1 Tag benutzt)

Normal verschmutzt:

mittel verschmutzte Wäsche

  • leichte Flecken
  • durchgeschwitzte Kleidung
  • Unterwäsche
  • Handtücher/Bettwäsche (1 Woche benutzt)

Stark verschmutzt:

stark verschmutzte Wäsche

  • deutliche Flecken
  • Arbeitskleidung
  • Sport- & Spielkleidung
  • Geschirrtücher

Buntwaschmittel aus Kastanien schützt die Umwelt!

frisch gesammelte Kastanien auf einen Haufen Die in Rosskastanien enthaltenen Saponine können Sie in Wasser gelöst als Waschmittel für Buntes nutzen.

Passend zum Herbst: Sammeln Sie frische, trockene und saubere Kastanien (Rosskastanien). 5 bis 8 Kastanien pro Ladung reichen. Kastanien in Viertel schneiden. Über Nacht in 300 ml Wasser einweichen. Zum Waschen die Flüssigkeit durch ein Sieb abgießen und in das Waschmittelfach geben. Bei hartem Wasser noch einen Löffel Soda dazugeben. Das Waschmittel hilft allerdings nicht bei starken Flecken. Eine Alternative sind auch Waschnüsse, sie stammen meist aus Indien vom Seifenbaum. Die Nüsse bzw. die Schalen werden in die Wäsche gegeben und können wie Kastanien bei niedrigen Temperaturen leicht verschmutztes sauber waschen.

Die ausführliche Anleitung und Tipps finden Sie in unserem Artikel „Umwelt schützen: So dosieren Sie Waschmittel richtig“.

Um die Umwelt zu schonen, sollten Sie nicht nur unsere Waschtipps beherzigen. Auch die Waschmaschine ist ein entscheidender Faktor. Wer zu einer effizienten Maschine greift, tut der Umwelt Gutes und spart auf lange Sicht Geld. Wenn Sie sich fragen, ob sparsame Waschmaschinen langlebig sowie günstig sein können, dann lesen Sie doch unseren Artikel dazu.

Sparsame Waschmaschinen

Aktuelle Tests

ÖKO-TEST (9/2023): „Große Marken patzen“

Stiftung Warentest (2/2023): „Pulver wäscht Buntes besser“

Stiftung Warentest (11/2021): „Pulver siegen über Flüssige“

Stiftung Warentest (7/2019): „Flüssige und Überflüssige“

Anmerkung der Autorin: Es gibt unzählige Waschmythen. Wir haben für Sie die aus unserer Sicht wichtigsten zusammengefasst.

von Claudia Gottschalk

Fachredakteurin im Ressort Home & Life – bei Testberichte.de seit 2006.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie wasche ich Wolle?

Achten Sie immer auf das Wäsche-Etikett. Generell können Sie Wolle und Woll-Mischgewebe beim Wollwaschprogramm Ihrer Waschmaschine waschen. Per Handwäsche sollte die Wassertemperatur nie über 30 °C, sondern immer darunter betragen. Denn die Wollfasern schrumpfen ansonsten und verfilzen. Nutzen Sie unbedingt Woll- bzw. Feinwaschmittel, das enthält keine Bleichmittel und Enzyme und schont dadurch die Fasern. Wolle sollten Sie nie auswringen, sondern in ein trockenes Handtuch rollen und sanft ausdrücken. Zum Trocknen dann flach auf einem trockenen Handtuch ausbreiten und in Form ziehen. Wertvolle Tipps finden Sie auf utopia.de zum Thema Wolle Waschen.

Macht Weichspüler Wolle weicher?

Gefühlt macht Weichspüler die Wolle weicher, aber letztlich verklebt das Mittel die Fasern, weil es sich wie ein Film darüberlegt. Zumal Weichspüler nicht sehr umweltfreundlich sind, sollten Sie am besten ganz darauf verzichten. Es gibt ein paar einfache Tricks, um kratzige Wolle weicher zu bekommen. Zum Beispiel können Sie den Lieblingspullover in einer Tüte über Nacht ins Gefrierfach packen und ihn danach wieder langsam auftauen. Die Fasern stellen sich durch den Kälteschock wieder auf und fühlen sich dadurch weicher an. Weitere Tipps finden Sie unter utopia.de.

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