Stärken
Schwächen
Werden Pelletöfen auch getestet?
Viele Wohnungs- und Hauseigentümer suchen nach einer kostengünstigen Variante, um ihre durch Öl oder Gas betriebene Heizung zu entlasten oder diese sogar ganz zu ersetzen. Neben finanziellen Gründen spielen bei der Anschaffung auch Umweltbewusstsein und ein angenehmes Wohnraum-Feeling eine große Rolle. Ein Kaminofen im Allgemeinen bietet Ihnen freie Sicht auf das Flammenspiel und eine angenehme Wärme. Meist können Sie damit allerdings nur einen Wohnraum beheizen und Sie müssen ihn regelmäßig per Hand nachfüttern. Pelletöfen sind dagegen sehr leistungsstark und können oft mehrere Räume oder ein ganzes Haus beheizen, da bei vielen von ihnen ein Wasseranschluss möglich ist.
Im Test tauchen sie allerdings so gut wie gar nicht auf. Das hängt damit zusammen, dass die meisten Heimwerkermagazine sich mit eher gängigen Heizvarianten beschäftigen. Allenfalls in Ratgebern können Sie allgemeinere Informationen zu diesem Thema finden, meist mit einer generellen Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen gegenüber anderen Heizformen. Es gab einen kurzen Hype um die neue Heiztechnik Anfang der 2000er, der sich nun aber auch wieder geerdet hat: Als Tausende danach strebten, künftig auch mit Holzpellets zu heizen, schossen die Preise für den Rohstoff in die Höhe, so dass der Preisvorteil gegenüber Öl und Gas schnell verfloss. Demgegenüber steht aber eine höhere Anfangsinvestition auch in Form eines komplizierten Lagerumbaus. Trotzdem wird in Vergleichen aller Heizformen immer wieder auf den vorteilhaften ökologischen Fußabdruck von Pelletheizungen verwiesen. Wenn Umweltschutz Ihnen am Herzen liegt, ist die Pelletheizung noch immer wie beste Wahl.
Wie sieht die Umweltbilanz wirklich aus?
Die 5 bis 45 Millimeter großen, meist stäbchenförmigen Presslinge bestehen aus getrocknetem und gepressten Holzresten mit einem Durchmesser von weniger als 25 Millimetern. Zur Herstellung des Brennstoffes werden Produktionsabfälle verwendet, die ohnehin anfallen. So findet die Erzeugung der Holzpellets meist nahe der Säge- und Hobelwerke statt, in denen die Rohstoffquelle verarbeitet wird und muss nicht aufwändig transportiert werden. Die Reste werden zerkleinert und unter hohem Druck durch eine Stahlmatrix mit Bohrungen im gewünschten Durchmesser gepresst. Diese Prozedur ist einfach und benötigt keinen hohen Energie- und Arbeitsaufwand.Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, bieten die Pellets zudem eine Versorgungssicherheit, auch wenn die Anbauflächen in Deutschland derzeit kaum dem Ansturm der Nutzer nachkommen. Je nach Ausbau dieser Anbauflächen ist die Beschaffung von Pellets mal teurer und mal günstiger. Bei einem Transport der Pellets von der Produktionsstätte zu den entsprechenden Verkaufseinrichtungen können zudem keine größeren Umweltschäden entstehen. Dieser Fakt ist gerade in Bezug auf die immer wieder stattfindenden Tankerunglücke oder Bohrinselprobleme relevant. Bei der Verbrennung selbst entsteht im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Erdöl oder Kohle auch ein geringerer Ausstoß an Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid. Bei der Anschaffung der Pellets sollten Sie allerdings darauf achten, dass das zur Herstellung verwendete Holz tatsächlich unbehandelt ist. Denn ansonsten sind die Emissionen ganz schnell sogar schädlicher als bei anderen Heizformen.
Wie steht es um die Energieeffizienz von Holz?
Durch ihre komprimierte Form haben die Holzpellets anders als man glauben mag einen sehr hohen Heizwert. So entspricht der Energiegehalt von einem Kilogramm Pellets in etwa dem von einem halben Liter Heizöl. Die Nennwärmeleistung liegt ungefähr bei 3 bis 15 Kilowatt. Letzteres eignet sich, um ein ganzes Haus zu beheizen. Kaminöfen, die mit Holzpellets befüllt werden, haben meist einen höheren Wirkungsgrad als diejenigen, die mit Holzscheiten heizen. Sie ermöglichen also ein sparsames Wärmen. Zur Lagerung benötigt man außerdem deutlich weniger Platz. Viele Pelletöfen haben einen großen Aufbewahrungsbehälter.
Über eine Förderschnecke wird das Material automatisch in den Brennraum befördert, sodass der Ofen meist über mehrere Tage nicht befüllt werden muss. Dabei ist natürlich die Größe des Vorratsbehälters entscheidend. Je größer dieser ausfällt, umso länger ist die Brenndauer. Ein Pelletbehälter mit einem Fassungsvermögen von etwa 30 Kilogramm sorgt beispielsweise für eine Brenndauer von über 40 Stunden. Moderne Öfen haben eine Wochenprogrammierung. So sparen Pelletöfen nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Allerdings ist die Anschaffung teurer als bei anderen Heizungen. Viele Öfen werden daher durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle staatlich in der Anschaffung bezuschusst. Größere Biomasseanlagen sind die sogenannten Holzpelletkessel. Sie beheizen ohne Probleme ein ganzes Haus, sind aber wenig dekorativ. Am besten bringen Sie sie aufgrund ihrer Lautstärke und Optik in einem separaten Heizungsraum unter.