Das Wichtigste auf einen Blick:
- Fast alle Produkte im Warentest sind empfehlenswert, einzelne Pads sogar top
- Entferner mit Mizellen-Wasser sind klassischen Make-up-Entfernern nicht grundsätzlich überlegen
- Ölhaltige Produkte geraten schneller ins Auge als ölfreie
- Augen-Make-up-Entferner unterscheiden sich in puncto Inhaltsstoffe kaum von Babyfeuchttüchern
- Wasserfestes Make-up am besten mit einem fetthaltigen Produkt entfernen
- Warentester: Gepresste Wattepads eignen sich gut zum Abschminken mit Flüssigreinigern
Augen auf und durch: Was können Make-up-Entferner und was untersuchen die Warentester?
Das gründliche Entfernen des Make-ups am Abend ist ein absolutes Muss. Nachlässigkeit rächt sich mit frühzeitigen Falten, gebrochenen Wimpern oder geröteten Augen. Beim Abschminken sollten Sie vor allem schonend vorgehen und ein spezielles Reinigungsprodukt verwenden, das sanft zur empfindlichen Augenpartie ist. Im Test müssen die Produkte nicht nur Make-up restlos entfernen, sondern auch in den Testkapiteln Hautgefühl, Klebrigkeit und Trocknungsverhalten überzeugen. Auch Handhabung ist wichtig, fließt aber zu einem weit geringeren Teil in die Gesamtnote ein. Die Schleimhautverträglichkeit macht schließlich nur noch zehn Prozent des Gesamtergebnisses aus. Angaben zu Konservierungsstoffen, Parfum und Eignung für Kontaktlinsenträger werden nur neutral gelistet, nicht bewertet.Hat die Stiftung Warentest neben Augen-Make-up-Entfernern auch andere Abschminkhelfer getestet?
Nein. Da die Auswahl an Entfernern fürs Augen-Make-up besonders groß ist, haben die Tester spezielle Produkte fürs Gesicht bislang außer Acht gelassen. Augen-Make-up-Entferner sind aber auch deshalb die Gewinner unter den getesteten Abschmink-Produkten, weil von ihnen eine besonders hohe Verträglichkeit zu erwarten ist. Allerdings gibt der Markt inzwischen auch Entferner her, die sich bei jeder Art von dekorativer Kosmetik einsetzen lassen, auch Gesichts-Make-up oder Lippenstift. Besonders auffällig verändert sich der Kosmetikmarkt derzeit im Hinblick auf sogenannte Stay-on-Produkte. Zum Entfernen dieser besonders haftfähigen Schminke reichen herkömmliche Basis-Reinigungsmittel nicht mehr aus. Dann muss ein spezieller Abschminkhelfer her. Fragen Sie im Zweifel das Verkaufspersonal.Entferner-Duell: Wasserlösliches vs. wasserfestes Make-up
Die Haut der Augenpartie ist mit 0,5 Millimetern wesentlich dünner als die Gesichtshaut. Zudem gibt es dort weniger Talgdrüsen, die die Feuchtigkeit der Haut bewahren. Deshalb sollte die Reinigung hier besonders behutsam vonstattengehen – am besten mit einem speziellen Augen-Make-up-Entferner. Sie haben die Wahl zwischen Lotionen, Ölen und flüssigen Produkten, zudem wird zwischen Entfernern für wasserlösliches und wasserfestes Make-up unterschieden. Im Handel bekommen Sie auch mit Entferner getränkte Wattepads, die aber meist teurer sind. Weiterer Nachteil: Man kann den Entferner nicht selbst dosieren.Abschminkhelfer: Alles Geschmackssache
Was die Inhaltsstoffe angeht, unterscheiden sich Make-up-Entferner übrigens kaum von Babyfeuchttüchern oder Lotionen fürs Gesicht, schreibt die Stiftung Warentest im August 2017. Es sei also Geschmackssache, zu welchem Produkt Sie greifen. Für die Reinigung sorgen vor allem Wasser und waschaktive Substanzen, sogenannte Tenside, und eventuell Öl. Empfindliche Menschen müssen sich allerdings über Risiken belehren lassen: Alle Produkte können zu Reizungen oder allergischen Reaktionen führen.Was ist besser: Entferner mit oder ohne Öl?
Entferner mit Öl geraten leichter ins Auge als solche ohne Öl, davor warnt die Stiftung Warentest in ihrem Test zu elf flüssigen Augen-Make-up-Entfernern auf wässeriger Basis und vier Pads ausdrücklich. Die ölhaltigen Produkte können samt Schminkresten und Hautfett leichter in den Tränenfilm gelangen als ölfreie Entferner. Neben einer gereizten Augenpartie können in der Folge sogar Entzündungen das Strahlen der Augen beeinträchtigen. Wasserfestes Make-up sollten Sie trotzdem mit einem fetthaltigen Produkt entfernen, da Sie mit einem herkömmlichen Entferner zu stark reiben müssten. Das reizt die Haut zu sehr. Bei sehr empfindlichen Augen können aber auch Öle unangenehm sein, weil sie sich wie ein Film auf die Augen legen.Was also tun? Obenherum den Wildlife-Look zelebrieren? Wer sich optimistisch präsentieren will, appliziert trotz allem Make-up und Farbe, sollte aber unbedingt das Haltbarkeitsdatum der Abschminkhelfer im Blick behalten. Denn mit der Zeit können sich in den Tiegeln und Tuben Keime bilden. Freundlicherweise drucken die Hersteller ein kleines Symbol auf die Packung: einen geöffneten Cremetiegel, auf dem zum Beispiel „12 M“ – für 12 Monate nach dem Öffnen verwendbar – über die Haltbarkeit einer Handcreme informiert.
Bei empfindlichen Augen können alle Produkte Reizungen oder sogar allergische Reaktionen auslösen. – Prof. Augustin in Stiftung Warentest 8/2017 zur Frage, ob sich Babyfeuchttücher, Gesichtslotionen oder Kosmetiktücher als Alternativen zu Make-up-Entfernern eignen.