Das Vivanco BM 440 mag vielleicht im Test der Zeitschrift „Ökotest“ hervorragend abgeschnitten haben (Heft 11/2009, Platz 1 von 18), die Nutzer teilen diese Meinung aber offensichtlich so gar nicht. Es passiert schon sehr selten, dass ein solches Produkt von den Nutzern überwiegend schlecht bewertet wird. Auf Amazon erhält das BM 440 beispielsweise satte 38 Mal nur einen von fünf möglichen Sternen, während nur 15 Nutzern das Gegenteil als Bewertung angeben (fünf von fünf Sternen).
Dabei entzündet sich die meiste Kritik an der anscheinend sehr ausgeprägten Unzuverlässigkeit der Grundfunktionen. So liest man beständig davon, dass das Babyphone zwar bei einem kurzen Test funktioniere, aber dann im Regelbetrieb immer wieder überhaupt nicht anspringe. Die Foren sind voll von Eltern, die das Gerät aufgrund der guten Testnoten gekauft haben und sich dann von der Funktionalität enttäuscht äußern. Dabei muss man wissen, dass viele Testnoten vor allem eine Eigenart des Gerätes gelobt haben: Es war einst das erste wirklich strahlungsarme Babyphone.
Dabei scheint es so, als falle die Leistungsdämpfung teilweise viel zu stark aus und wirke sich daher auf die Empfangsqualität aus. Dadurch könnte der Kontakt selbst in kleineren Häusern doch einmal abbrechen, was aber anders als bei modernen Babyphones nicht signalisiert wird. Eventuell liefert dies die Erklärung für die vielen nicht erfolgten Alarme. Aber auch banale Lautsprecherschäden sind denkbar: So berichten immer wieder enttäuschte Eltern, dass das Gerät nach einigen Monaten zunehmend zu rauschen beginne und die Übertragung erst dann unzuverlässig werde. Teilweise fielen plötzlich ganze Kanäle aus.
Da liegt übrigens ein weiterer Hund begraben: Das Vivanco BM 440 arbeitet mit nur zwei Übertragungskanälen. Da das Gerät aufgrund der guten Testnoten sehr beliebt wurde, kann es insbesondere in Hochhauswohnsiedlungen schnell geschehen, dass beide Kanäle von dem Geschrei fremder Kinder belegt sind. Viel Ausweichmöglichkeit bietet das BM 440 da leider nicht. Und so ist die Frage, ob man dafür wirklich 53 Euro (Amazon) ausgeben möchte oder gleich zu einem der neueren Vertreter dieser Gattung greift, die vielfach nicht viel mehr kosten.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 29.04.2011 | Ausgabe: 5/2011
- Details zum Test
„ausreichend“ (3,9)
Übertragung (40%): „befriedigend“ (3,2);
Handhabung (35%): „ausreichend“ (4,5);
Umwelteigenschaften (25%): „gut“ (2,2).