Der Topstar J170 S10 Open Art 10 ist ein ganz besonders rückenfreundlicher Bürostuhl. Er besitzt so ziemlich alle Verstellmöglichkeiten, die man von einem ergonomischen Sitzmöbel erwarten darf: Höhen- und Gewichtseinstellung, Beweglichkeit des Sitz- und Rückenteils, höhen- und neigungsverstellbare Kopfstütze - und dank eines Body-Balance-Tec-Gelenks folgt sogar die Rückenlehne den an verschiedene Tätigkeiten geknüpften Bewegungen. Der Bürostuhl soll das mittlere Preissegment bedienen und ist mit 368 EUR entsprechend moderat ausgepreist. Doch vor allem anspruchsvolle Kunden stellt er nicht rundum zufrieden.
Ausstattungsmerkmale
Die Euphorie über einen Stuhl, der das Bemühen um Sitzergonomie fast bis zur Perfektion betreibt, kühlt offenbar recht schnell ab, sobald sich qualitätsbewusste Kunden den J170 S10 Open Art 10 genauer ansehen. Sicherlich, das Modell ist mit klapprigen Konstruktionen der typischen Baumarkt-/Discountermodelle der Sub-200-EUR-Klasse kaum zu vergleichen, dessen recht ordentliche Fertigungsqualität und der überlegte Entwurf eines vielfach auf die individuellen Bedürfnisse und Körpergrößen anpassbaren aktiv-dynamischen Sitzmöbels sorgen dafür. Insgesmat sehe man ihm seine Preisklasse aber an - trotz der zahreichen Ausstattungsunkte mit seiner 83 Zentimeter hohen, ergonomisch geformten Rückenlehne – mit luftiger Netzbespannung für warme Tage – dem höhenverstellbaren Lordosepolster und der „Body-Balance-Tec-Gelenk“ getauften, leicht balancierenden Rückenlehne.Punktsynchronmechanik nur in der Zurücklehn-Funktion
Positiv am Stuhl ist in jedem Fall die Punktsynchronmechanik in ihrer weitwinkeligen Ausführung: Bewegt sich der Nutzer mit der Lehne zurück, neigt sich synchron dazu auch das Sitzteil und unterstützt demnach natürliche Bewegungsabläufe; dabei bedeutet punktsynchron, dass die Kontaktflächen zwischen Rückenlehne und Körper erhalten bleiben und die Lehne nicht etwa hoch und runter fährt, sodass es nicht zum sogenannten „Hemdauszieheffekt“ kommt. Was die Nutzer aber insbesondere kritisieren: In die andere Richtung – beim Nach-Vorne-Beugen – funktioniert das Ganze nicht. Wer etwa erwartet habe, dass der Stuhl das Erreichen eines am anderen Schreibtischendes liegenden Ordners aktiv unterstütze, sieht sich enttäucht. Auch die Sitztiefe ist nicht einstellbar, der Abstand von Vorderkante zur Lehne ist auf 46 Zentimeter begrenzt.Armlehnen wirken zum Teil wackelig
Immerhin sind die Armlehnen höhenverstellbar, doch mit etwas mehr Sorgfalt hätte der Hersteller hier mehr erreichen können. Von den beiden „Designer-Armlehnen“ berichten die Nutzer, dass sie nicht sonderlich stabil gefertig worden seien. Sie seien im Grunde nur von oben gesteckt, die Aufnahmen etwas zu groß geraten, was einen etwas wackeligen Gesamteindruck verursache. Das wiederum wirke bei dem ansonsten sehr soliden und überlegten Sitzentwurf merkwürdig inkonsequent. Natürlich ließes sich auch sagen, dass die genannten Kritikpunkte nichts anderes sind als die Kehrseite einer erschwinglichen Anschaffung, die das Modell bedeutet: Amazon verlangt gerade mal 368 EUR für das gute Stück.