Der Anbieter tecmobile möchte auf dem deutschen Mobilmarkt groß durchstarten und hat zu diesem Zweck gleich neun Mobiltelefon auf einen Schlag angekündigt. Unter den vorgestellten Geräten befindet sich mit dem tecmobile Titan 300 auch ein dezidiertes Outdoor-Handy, das sogar mit dem Smartphone-Betriebssystem BrewMP ausgestattet ist. Damit bietet es theoretisch die Möglichkeit, die Benutzeroberfläche um eigene Apps zu erweitern. Viel Hoffnung sollte man sich in dieser Hinsicht aber nicht machen.
Denn das Titan 300 ist nur äußerst rudimentär ausgestattet. So bietet es zwar einen integrierten A-GPS-Empfänger und somit die Möglichkeit, auch Navigationssoftware zu verwenden – doch bei einem nur 184 MHz schwachen Prozessor mit mageren 64 Megabyte Arbeitsspeicher als Unterstützung dürfte jedes auch nur ansatzweise ambitionierte Programm kapitulieren. Zum Vergleich: Andere Smartphones, selbst Einsteigermodelle, bietet mindestens 256 Megabyte RAM-Speicher und 500 bis 600 MHz Taktrate – und das ist eigentlich schon die unterste Einstiegsschwelle.
Nein, BrewMP dient auf dem Titan 300 sehr wahrscheinlich nicht echtem Smartphone-Genuss, sondern soll allenfalls als hübschere Benutzeroberfläche dienen. Ohnehin dürfte sich auf dem 2,2 Zoll kleinen Display mit 240 x 320 Pixeln Auflösung wenig Bedienvergnügen einstellen. Ähnlich widersprüchlich zeigt sich das Gerät an anderer Stelle: So wurde zwar HSDPA für schnelle Datentransfers integriert, die Übertragung bleibt aber mit 3,6 MBit/s im Downstream hinter den Möglichkeiten zurück – und WLAN als Alternative wurde nicht einmal integriert. Zumindest prangt im Datenblatt an dieser Stelle ein großes „N/A“.
Und auch bei der Ausdauer zeigt sich das durchaus robust aussehende Outdoor-Handy wenig konsequent. Erwartet man im Allgemeinen gerade von einem solchen Mobiltelefon Dauerläuferqualitäten, muss beim Titan 300 mit mageren 3,5 Stunden Sprechzeit ausgekommen werden. 1.000 mAh Nennladung sind für ein solches Handy denn auch schlichtweg zu wenig Akkuladung. Angesichts all dieser doch gravierenden Nachteile mutet der Preis in Höhe von rund 250 Euro dann doch etwas arg hoch an.
21.03.2012