Das bislang eher unbekannte Unternehmen tecmobile will auf dem deutschen Markt mit einer ganzen Handy-Flotte durchstarten. Dabei wird vor allem das Einsteigersegment anvisiert: Der im BlackBerry-Stil gehaltene Messenger tecmobile Q50 beispielsweise kommt mit arg reduzierter Ausstattung daher und soll für schlanke 55 Euro an den Kunden gehen. Allerdings könnte es der Hersteller mit dem Streichen scheinbar überflüssiger Features ein wenig übertrieben haben: Das Q50 besitzt nicht einmal EDGE.
Das heißt, Datentransfers können allenfalls via GPRS erfolgen, womit jeder Datentransfer zur Schneckenpost wird. Zwar soll das Handy auch einen WAP-Browser besitzen, bei so niedrigen Geschwindigkeiten dürfte aber jeder Seitenaufruf zur Qual werden. Da dauert der „schnelle“ Check des Facebook-Profils mehrere Minuten. Doch auch zum E-Mail-Verfassen eignet sich das Q50 scheinbar nicht, denn von einem E-Mail-Client ist keine Rede. So reduziert sich der Nutzen der QWERTZ-Tastatur drastisch: Braucht man nur für SMS wirklich eine Volltastatur?
Immerhin bietet das Display mit seinen 2,4 Zoll Bilddiagonale und 320 x 240 Pixeln Auflösung genügend Anzeigeplatz, um auch längere SMS darzustellen. Gerade das ist bei vielen Billiggeräten immer wieder ein Problem. Weite Sprünge sind damit natürlich nicht machbar, doch für den Alltagsgebrauch ohne Internetnutzung sollte das allemal ausreichen. Zur Unterhaltung liefert das Handy ferner einen Media Player, der die Dateiformate MP4, 3GP, AVI, MP3, WAV, AAC und AAC+ beherrscht, die magere 0,3-Megapixel-Kamera darf dagegen getrost ignoriert werden.
Erfreulich ist jedoch die Größe des integrierten Akkus. Mit seinen 1.000 mAh Nennladung soll das Handy immerhin sechs Stunden Dauergesprächszeit bereitstellen. Die Stand-by-Zeit dürfte angesichts der minimalen Ausstattung zudem enorm hoch ausfallen. Und so könnte das tecmobile Q50 das richtige Handy für Vieltelefonierer sein, die gerne auf überflüssigen Schnickschnack verzichten. Das gilt allerdings auch fürs ähnlich einfach gehaltene R30, welches dann auch konsequent auf die weitgehend nutzlose Volltastatur verzichtet und ein weniger unpraktisches Design zeigt.
19.03.2012