Nokia wandelt auf den Spuren von Sony Ericsson: Mit dem Nokia X3 Touch and Type kommt Ende September 2010 ein Mobiltelefon auf den Markt, das ein Bedienkonzept kopiert, das Sony Ericsson bereits Mitte 2008 bei seinen Smartphones G700 und G900 verwendet hat. Gemeint ist die Kombination eines Touchscreens mit einer herkömmlichen Handy-Tastatur – zusammen vereint auf der Front des Gerätes, so dass der Eindruck eines normalen Mobiltelefons im Barren-Format erweckt wird.
Diese Kombination soll den Kunden die Bedienung weiter erleichtern: Zwar sei ein Touchscreen für die Navigation in den Menüs oder einzelne Anwendungen wie den Ovi Store besonders gut geeignet, beim Schreiben von SMS bevorzugten aber viele Menschen eine physische Telefontastatur - so der Hersteller. Man wolle mit dem Nokia X3-02 dieses neue Bedienkonzept am Markt etablieren, weitere Geräte mit dem Zusatz „Touch and Type“ dürften also in Bälde folgen. Nun gut, ganz so neu ist das Bedienkonzept ja eben nicht mehr – nur waren die beiden Smartphones von Sony Ericsson zum Zeitpunkt ihrer Vorstellung für den Massenmarkt zu teuer und das verwendete Betriebssystem Symbian UIQ stand bereits kurz vor seinem endgültigen Aus.
Das wirklich Neue am Nokia X3-02 Touch and Type ist eigentlich etwas anderes: Erstmals hat das finnische Unternehmen ein schlichtes S40-Handy mit einem Touchscreen ausgestattet und ihm dann noch eine Ausstattung spendiert, die man bei Series-40-Modellen ansonsten lange suchen kann. Dazu gehören zum Beispiel eine Digitalkamera mit 5 Megapixeln Auflösung, ein MP3-Player, ein FM-Radio und die Unterstützung von UMTS inklusive des Datenbeschleunigers HSDPA. Alternativ steht sogar WLAN zur Verfügung. Nur auf GPS muss der Nutzer noch verzichten, ansonsten bietet das Nokia X3 Touch and Type in seinem hochwertigen Aluminium-Gehäuse eine Ausstattung, die man eher bei einem echten Smartphone vermuten würde.
Und das für einen attraktiven Preis: Lediglich 169 Euro soll das Nokia X3-02 Touch and Type kosten. Da bleibt eigentlich wenig zu sagen, außer: Zugreifen! Wer auf ein Smartphone-Betriebssystem sowie GPS-Navigation verzichten kann, findet im neuen X3 alles, was sein Herz begehrt.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 29.04.2011 | Ausgabe: 5/2011
- Details zum Test
„befriedigend“ (3,3)
„Seltsames Bedienkonzept mit fummeliger Nummerntastatur und ungewöhnlicher Tastenbelegung, mit gering auflösendem und zäh reagierendem Touchscreen. SMS-Eingabe unkomfortabel. Kamera schwach bei Foto und Video. Mitgelieferter Kopfhörer schwach. Gute Anleitung, guter Akku, besonders leicht.“