Als Nokia seine Entscheidung verkündete, künftig bei Smartphones auf das Microsoft-Betriebssystem Windows Phone 7 zu setzen, war die Enttäuschung bei vielen Fans der Finnen groß. Denn längst hatte sich eine große Fangemeinde um den Hersteller geschart, da Nokia als einer der ganz wenigen Hersteller noch Linux-basierte Smartphones wie das jetzt vorgestellte N9 entwickelte. Umso größer war die Hoffnung auf das mysteriöse Nokia N950, das trotz dieser Grundsatzentscheidung dieses Jahr mit dem Linux-Derivat MeeGo auf den Markt kommen sollte. Und tatsächlich hat der Hersteller das Gerät nun offiziell vorgestellt, doch für die privaten Nutzer gibt es eine bittere Pille zu schlucken: Das N950 wird nicht frei verkauft, sondern nur an Entwickler verteilt werden.
Auch wäre das Gerät wohl für viele eine Enttäuschung, denn aufgrund des Entwickler-Fokus wurden einige Funktionen reduziert oder ganz weggelassen, die bei einem aktuellen Highend-Smartphone nicht fehlen sollten. Parallel zum N9 vorgestellt präsentiert sich das Nokia N950 deutlich größer als jenes und ist im Gegensatz zu diesem aus Aluminium gefertigt. Das sieht zwar sehr schick aus, dafür fallen aber die laut Nokia überragenden Empfangsqualitäten eines N9 weg, das stattdessen auf Polycarbonat setzt. Ein weiterer Unterschied ist, dass das N950 eine ausziehbare Tastatur besitzt, dafür jedoch kein AMOLED-Display. Zudem ist im N950 nur Bluetooth 2.1 +EDR integriert, nicht die nagelneue Bluetooth-4-Schnittstelle. Nicht zuletzt fehlt noch die NFC-Unterstützung und der integrierte Akku fällt kleiner und damit kurzatmiger aus.
Kurz: Das Nokia N950 verzichtet auf alles, was Nutzer sicherlich begrüßen würden, Entwickler aber nach Ansicht der Finnen nicht unmittelbar für ihre Arbeit benötigen. Und so ist es auch unwahrscheinlich, dass das Smartphone am Ende doch noch den Weg auf den freien Markt findet. Das N9 wird wohl doch das einzige MeeGo-Handy bleiben.
21.06.2011