Nokia 3610 fold Test

Das Nokia 3610 fold soll auch die Kommunikation via Instant Messenger erlauben, was für ein Handy dieser Preisklasse relativ ungewöhnlich ist. Zumal auf dem Handy als Series-40-Gerät nur Java-Applikationen installiert werden, das Nachinstallieren von anderer Software ist in der Regel nicht möglich – wie praktisch, dass das Nokia 3610 fold daher die Instant Messenger schon vorab installiert hat. Leider verrät Nokia nicht, um welche es sich dabei handeln wird und wie viele Clients das Handy unterstützen soll. Damit der Chat auch nicht allzu sehr unter langsamen Datenverbindungen leidet, ist das Handy mit dem GPRS-Datenbeschleuniger EDGE ausgestattet, der Bandbreiten bis zu 220 kBit/s erlaubt und auch die Pingzeiten etwas verbessert.

Instant Messaging wird immer beliebter und soll nun auch auf günstigen Handys Verbreitung finden. Der Haken an der Sache ist der dazu beständig benötigte Datenkanal. Wer also das Handy erwirbt und einfach losschreibt, kann ein böses Erwachen erleben – denn bei Standardverträgen ohne Datenoption kostet der Datentransfer teures Geld. Besonders die beliebten Abrechnungen nach vergangener Online-Zeit können einen SMS-Chat dagegen geradezu günstig erscheinen lassen. Also vor dem Nutzen eines Instant Messengers immer erst die Datenabrechnung des Handyvertrages prüfen!

Mit dem Nokia 3610 fold wird die Armbanduhr als Zeitmesser überflüssig. Das neue Nokia-Handy zeigt auf seinem 1,36 Zoll großen Außen-Display eine große Analoguhr an, deren Zeiger einem die gewohnte Armbanduhren-Optik bieten. Zusätzlich soll das Display eingehende Kurzmitteilungen und Anrufe signalisieren. Ob das Display darüber hinaus weitere Funktionen besitzt, hat Nokia in seiner Pressemitteilung nicht verraten.

Doch so nutzlos, wie das Feature zunächst klingen mag, ist es gar nicht. Immer mehr Menschen verzichten doch längst auf eine Uhr am Handgelenk und nutzen schlicht das Handy als Zeitmesser. Doch hier muss man in der Regel erst das Handy aufklappen und das Display aktivieren – beim Nokia 3610 fold fällt all das weg. Die Uhrzeit wird auch nicht in winzigen Ziffern in einer Ecke angezeigt sondern bequem als herkömmliche Analoguhr, was vielen das Ablesen zusätzlich erleichtert.

Nokia hat mit dem 3610 fold ein neues Klapp-Handy vorgestellt, dass als Gerät an der Grenze zwischen Einsteiger- und Mittelklasse möglichst vielen Geschmäckern gefallen soll. Hierfür bietet das Symbian-S40-Mobiltelefon eine Kamera mit 1,3 Megapixeln Auflösung für Schnappschüsse und einen Media-Player für Musik in den Formaten MP3, WMA, AAC und eAAC+ sowie Videos in 3GP und MPEG4. Fans vom mobilen Internet dürfen sich über einen integrierten XHTML-Browser, Java MIDP 2.0 sowie einen E-Mail-Client für POP3 und IMAP freuen.

Ob Musik-, Video-, Kamera- oder Internet-Fan: Das Nokia 3610 fold soll sie alle zufrieden stellen. Dabei müssen natürlich auch Abstriche gemacht werden – und die könnten den Allrounder einige Sympathien kosten. Zunächst ist eine 1,3-Megapixel-Kamera einfach nicht mehr zeitgemäß – 2 Megapixel hätte Nokia nun schon spendieren dürfen. Und für das Hören von Musik ist nur ein 2,5mm-Anschluss vorhanden, nicht aber ein 3,5mm-Klinkenanschluss für hochwertige Kopfhörer. Zudem kann das Handy zwar Bluetooth, aber kein A2DP – Stereo-Musikgenuss ist also über Bluetooth-Headsets nicht möglich.

So wird das Nokia 3610 fold vermutlich nur die glücklich stellen, die wirklich einen echten Allrounder ohne echte Stärken suchen. Für ein echtes Einsteiger-Handy ist es mit 125 Euro zu teuer und für echte Musik- oder Foto-Fans ist es zu simpel.