Bordzugelassenes Gepäck führt fast jeder Kofferhersteller im Sortiment, doch kaum etwas verunsichert Reisende mehr als die Frage, was genau darunter eigentlich zu verstehen ist. Noch fehlt ein internationaler Standard und entsprechend unterschiedlich fällt die Akzeptanz der vermeintlich bordtauglichen Koffer durch die Fluggesellschaften aus. Beim unter der Marke Hauptstadtkoffer vertriebenen Trolley Alex sollte das nicht passieren: Mit seiner Bautiefe von 20 Zentimetern erfüllt er präzise die Empfehlungen der IATA-Richtlinien für zulässiges Bordgepäck.
Bautiefe noch innerhalb der IATA-Richtlinien
Die Wahl des Alex ist demnach insbesondere für Kunden interessant, die häufig Billigflüge buchen und nur mit Handgepäck reisen möchten. Denn Billig-Arlines kassieren beim Frachtgepäck ordentlich ab – etwa bei Ryanair muss der Kunde zwischen 20 und 40 Euro pro Flugstrecke berappen. Mit seinen äußeren Abmessungen von 55 x 20 x 35 Zentimeter nutzt der Alex die zulässigen Bordmaßen offenbar präzise aus – doch nur in seiner kompakten Variante. Denn er besitzt eine Dehnungsfuge für variablen Platzbedarf und erweitert damit nicht nur sein Nutzvolumen von 45 Litern, sondern auch seine Abmessungen um entscheidende Zentimeter.Konstrukt wirkt halbwegs stabil
Die Nutzerschaft zeigt sich recht glücklich mit ihrer Wahl: Die meisten Airlines akzeptierten den Alex ohne Weiteres, und wer unsicher sei, müsse sich eben vorher über die Beschränkungen informieren. Überdies erfülle er alle Anforderungen, die heute an einen Koffer gestellt würden: Die beiden aus Polycarbonat und ABS gefertigten Hartschalendeckel wirkten halbwegs massiv, der ausziehbare Trolleygriff sei nicht minder brauchbar und dank der vier frei schwenkbaren, gummierten Rollen lasse er sich auch aufrecht durch enge Kabinen bugsieren. Mit den Kreuzspanngurten und Zwischenboden mit Netztasche und Stoffverkleidung falle das Interieur recht komfortabel aus.Kritik an Material und Verarbeitung
Indes: Schwachpunkte hat der Alex doch. Vom Griff wird vereinzelt berichtet, dass dieser etwas wackelig sei, auch die Oberfläche wirke insgesamt etwas halbwertig. Nicht in jedem Falle erhalte man das versprochene TSA-Schloss für eine unbeschwerte Reise in die USA. Und offenbar ist auch der strenge Geruch der Griffe ein Beispiel für die Kompromisse, zu denen die hier gefahrene Niedrigpreispolitik (knapp 60 EUR bei Amazon) zwinge. Allerdings handelt es sich dabei nur um vereinzelte Wortmeldungen, die den Schluss auf so genannte „Montagsprodukte“ nahelegen, wie sie auch bei hochpreisigen Produkten vorkommen können.