Das primär als Festnetztelefon-Hersteller bekannte Unternehmen Hagenuk unternimmt einen weiteren Ausflug in die Welt der Mobiltelefone. Mit dem Hagenuk fono DS 300 hat man ab Juli 2009 ein Handy im Angebot, das über zwei Steckplätze für SIM-Karten verfügt. Das Dual-SIM-Gerät ist allerdings von sehr schlichter Natur: Datenübertragungen sind auf das Schneckentempo per GPRS beschränkt, der Funk erfolgt nur im Dualband und die Multimedia-Ausstattung ist angesichts einer VGA-Kamera, einem simplen MP3-Player und FM-Radio eigentlich keiner Rede wert. Auch das Display besitzt nur 176 x 220 Pixel Auflösung, der Akku fällt mit 900 mAh Nennladung sehr klein aus. Mit ihm sollen gerade einmal bis zu vier Stunden Gesprächszeit erzielt werden können, für ein solches Einfach-Handy unerfreulich wenig.
Es ist natürlich schön zu sehen, dass nach General Mobile, Acer und Samsung zunehmend auch andere Unternehmen auf den Dual-SIM-Trend aufspringen. Schade nur, dass das Hagenuk fono DS 300 so arg in seiner Funktionalität beschnitten wurde. Dank Beschränkung auf GPRS macht es keinerlei Sinn, das Handy zu nutzen, um zum Beispiel im zweiten SIM-Steckplatz eine Discounter-Karte mit günstigen Datenpreisen unterzubringen. Auch ein Einsatz im Urlaub – in einem Slot die heimische Karte zwecks Erreichbarkeit und im zweiten Slot eine SIM-Karte des Urlaubslandes – ist angesichts der Dualband-Beschränkung in vielen Teilen der Erde nicht ratsam.
So bleibt letzten Endes eigentlich nur der Einsatz als Nur-Telefonie-Handy mit der Möglichkeit zur Nutzung von zwei verschiedenen Rufnummern, zum Beispiel bei der Trennung von privat und beruflich genutzter SIM. Immerhin ist das Hagenuk fono DS 300 für diesen Zweck mit knapp 100 Euro ein günstiges Dual-SIM-Gerät.
23.06.2009