Sie liegen offenbar im Trend: kleinste Mini-Mobiltelefone mit marginaler Ausstattung, aber für einen unschlagbar niedrigen Preis. Auch das Unternehmen ITM Technology hat unter der von ihm verwalteten Marke Hagenuk ein solches Miniaturgerät in der Kreditkartenklasse auf den Markt gebracht und hofft auf einen reißenden Absatz im Lowend-Segment. Doch selbst für dieses Umfeld dürfte das e20 wenig bieten, was einen Kauf wirklich sinnvoll erscheinen ließe – auch wenn es zumindest in Weiß besser aussieht als viele andere Miniatur-Handys. Der Grund ist, dass es hier mit der Funktionsreduktion doch ein wenig arg weit getrieben wurde, zudem ist das Gerät ausgesprochen kurzatmig.
Im Hagenuk e20 ist schließlich nur ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Nennladung von mageren 420 mAh verbaut. Selbst der Hersteller gibt auf seiner Website nur eine Gesprächszeit von „bis zu zwei Stunden“ an, im Stand-by-Modus sollen es 120 Stunden sein. Also selbst bei Nichtnutzung geht dem Kleintelefon nach allerspätestens fünf Tagen die Puste aus. Da Hersteller bei ihren Angaben zudem in der Regel etwas optimistischer sind als gut wäre, dürfte die Ausdauer sogar noch kurzer ausfallen. Schließlich basieren Herstellerangaben auf Laborwerten, die von realen Bedingungen doch ein ganzes Stück abweichen.
Darüber hinaus ist die Ausstattung des Hagenuk-Telefons wirklich arg schlicht gehalten. Selbst bei einem Nur-Telefonie-Gerät wirken ein winziges, 1,4 Zoll messendes Display und der Verzicht auf jeglichen Bedienkomfort wie MP3-Klingeltöne oder eine iconografische Menüdarstellung sehr antiquiert. Zudem ist die SMS-Funktion auf dem winzigen Display mit den doch sehr kleinen Tasten eher als Notlösung zu betrachten. Andererseits: Das Hagenuk e20 kostet im Handel auch nur 22 Euro (Amazon) und gehört damit zu den billigsten Geräten am Markt. Wenn die niedrige Ausdauer nicht wäre, könnte das Handy vielleicht Menschen ansprechen, die selbst mit dem Schreiben von SMS nichts am Hut haben und wirklich nur erreichbar sein wollen. So aber ist vom e20 eher abzuraten.
22.02.2011