Es ist ein Rätsel, warum den meisten Seniorentelefonen schon nach wenigen Stunden die Puste ausgeht. Das ist bei vergesslich werdenden Menschen, die gerne einmal aus Schusseligkeit ihr Mobilteil außerhalb der Basisstation liegen lassen, doch besonders ärgerlich. Das Hagenuk BIG 650 hebt sich in dieser Hinsicht erfreulich von der Masse der Seniorenmodelle ab. Denn mit seiner Sprechzeit von immerhin zwölf Stunden ist es nicht nur den meisten anderen Seniorentelefonen überlegen sondern auch herkömmlichen DECT-Modellen ebenbürtig. Auf diese Weise können endlich auch Oma und Opa zu Plaudertaschen mutieren und ihr Herz gegenüber Anverwandten und Freunden ausschütten – selbst wenn das Mobilteil dann mal eine Weile nicht geladen wird.
Das Hagenuk BIG 650 bietet darüber hinaus anders als viele moderne DECT-Telefone klassisch frei stehende und stark erhöhte Tasten, was das Eintippen von Rufnummern deutlich erleichtert. Darüber hinaus besitzt es ein zwar recht kleines Display, das jedoch Rufnummern extra groß anzeigt. Schade ist nur, dass das Telefon dann doch zu sehr den Spagat zwischen beiden Welten versucht und nicht in allen Belangen konsequent zu Ende gedacht wurde. Es wurden schlicht zu viele Funktionen in das Gerät integriert, weshalb die Menüstruktur des Telefons als zu komplex und einige Sondertasten als viel zu klein gelten. Dies gilt insbesondere für die Blättertasten für das Telefonbuch.
Wer jedoch primär einfach telefonieren möchte, zumindest auf größere Zifferntasten angewiesen ist und eine hohe Ausdauer zu schätzen weiß, sollte das Hagenuk BIG 650 trotzdem einmal ansehen. Auf Amazon gibt es das Telefon noch hin und wieder für Preise von unter 40 Euro.
25.08.2010