Das hörgerätekompatible Seniorentelefon Geemarc CL600 mag zwar optisch kein weiter Wurf sein, bei den integrierten Funktionen jedoch zeigt sich das Gerät fortschrittlich. Dies gilt insbesondere für die Notruffunktion, die mit einem interessanten Extra aufwarten kann: Sie kann über einen praktischen Handsender auch aus der Entfernung aktiviert werden. Dieser kann mittels eines wasserdichten Armbandes bequem am Handgelenk getragen werden und ist auf diese Weise stets mit dabei. Im Fall der Fälle muss der Betroffene nur noch den roten Alarmknopf drücken und sofort werden bis zu sechs vorab gespeicherte Notrufnummern nacheinander angerufen, bis ein Gegenüber das Gespräch endlich annimmt. Dann wird eine aufgezeichnete Notrufansage abgespielt.
Aber auch bei den „klassischen“ Seniorenmerkmalen kann das Geemarc CL600 punkten: So verfügt das Festnetztelefon über besonders große und entsprechend riesig beschriftete Tasten, einen ergonomisch geformten Hörer, ein gut ablesbares Display und extra laute Klingeltöne. Auch die Hörerlautstärke kann stark angehoben werden, die Verstärkung geschieht auf Knopfdruck. Und sollte dennoch einmal ein Anruf verpasst werden, informiert eine große, rote Leuchtanzeige über das eingegangene Gespräch.
Einzig die große Anzahl von Tasten und Knöpfen auf der Gerätefront dürfte viele Senioren schlichtweg überfordern. Denn neben dem normalen Ziffernfeld finden sich noch sechs Direktwahltasten, eine Notruftaste, eine Freisprechtaste, eine R-Taste, Rufwiederholung und noch neun weitere Tasten. Selbst unter dem Display finden sich noch einmal vier weitere Knöpfe. Für eher unsichere und hinfällige Senioren ist das einfach zu viel – rüstige Menschen dagegen werden das Geemarc CL600 schon alleine aufgrund des unattraktiven Äußeren eher meiden.
Daher ist das Telefon trotz seiner empfehlenswerten Notruffunktion ein zweischneidiges Schwert. Und ein teures noch dazu: Denn auf Amazon kostet das Telefon immerhin satte 120 Euro – viel Geld für ein solches Gerät.
31.08.2010