Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
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Vorteile:
gutes Design, günstig, guter Preis
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Geeignet für:
Heimwerken, kleinere Projekte, gelegentliches Bohren , Handwerker
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Ich bin:
Handwerker
Nach dem nicht reparablen Versagen meiner IXION-Tischbohrmaschine musste schnell ein Ersatz her. Zwar halte ich allgemein nicht viel von Baumarktmaschinen, aber auch mit gebrauchten Industriemaschinen namhafter Hersteller hat man ja nicht immer Glück und muss ggf. nochmals nahezu den Kaufbetrag investieren, um eine Maschine im Topzustand zu haben. Auf der Suche stieß ich also auf die PBD 40.
Teils negative Rezensionen machten mich zunächst skeptisch. Die Hauptkritikpunkte: Laserkreuz neben dem Bohrpunkt, Bohrfutter (bzw. Kurzspindel) hat Spiel und der Bohrer verläuft somit, Betriebsgeräusch etc.. Auf der anderen Seite standen Vorteile, die selbst teure Gebrauchtmaschinen nicht bieten. Also....gekauft und ausprobiert....250€ tun ja nicht so weh wie eine "Überraschungsmaschine" für 900€. Und ich muß sagen, ich bin eigentlich mehr als zufrieden.
Die stufenlose Drehzahlverstellung, Beleuchtung der Arbeitsfläche und vor Allem die Tiefenanzeige sind klasse. Das Laserkreuz liegt geringfügig (ca. 0.5mm) neben dem Bohrpunkt, aber a) muss man es ja nicht nutzen oder b) man ist so "helle" und korrigiert um den entsprechenden Betrag. Ich bin eh etwas erstaunt, wenn hier in einigen Rezensionen davon berichtet wird, dass der Bohrer verläuft bzw. nicht an der Stelle bohrt, die man sich wünscht, da das Bohrfutter schlägt.
Hier mal ein paar Grundregeln zur Erstellung einer präzisen Bohrung (wurde mir in meiner Ausbildung hinreichend eingebläut):
1. es wird an der Stelle eine Körnung gesetzt, an der gebohrt werden soll
2. es wird vorgebohrt (Zentrierbohrer oder kleinerer Bohrer)
3. Die gewünschte Bohrung wird erzeugt.....die Bohrfläche liegt dabei exakt im rechten Winkel zum Bohrer.
3b.) Handgeschliffene Bohrer schlagen immer etwas und erzeugen so eine geringfügig größere Bohrung - niemand erzeugt mit der Hand einen so symetrischen Schliff wie eine Schleifmaschine. Selbst in tonnenschweren CNC-Präzisionsbohrzentren wird eine Bohrung (ich weiss...nicht wenn innengekühlte Vollbohrer verwendet werden) zunächst zentriert und erst dann gebohrt. Mit einem (womöglich handgeschliffenen) Bohrer erzeugt niemand auch auf der teuersten Alzmetall-Säulenbohrmaschine eine präzise Bohrung.
Hält man sich an diese Regeln, dann liefert die PBD 40 sehr gute Ergebnisse. Wer sich aus Zeitersparnis nicht dran hält, sollte sich über Abweichungen nicht wundern. Eine entsprechend starke Industriemaschine hätte sicherlich den Vorteil, dass man auch mal 30mm-Bohrungen im Stahl erzeugen könnte...wem 10-12mm reichen, der hat aber eigentlich keine Probleme.
Wer sich über die Lautstärke bzw. das "rauhe" Laufgeräusch beschwert, der sollte die Maschine vielleicht vom Wohnzimmer in die Werkstatt oder den Keller verbannen - ist halt keine Riemenübersetzung mit Drehstromantrieb. Nach etlichen Tests kann ich die Maschine für den gehobenen Heimwerkergebrauch (auch gerade zu dem Preis) empfehlen. Lediglich der Spannbereich hätte vielleicht auf 1mm runter gehen können. Aber entsprechende Bohrfutter gibt es ja zur Genüge zu kaufen.
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