Das Asmetronic Cally A88 wird vom Hersteller als spezielles Kinder-Handy beworben und soll diesen ein buntes Telefon und den Eltern ein sicheres Gefühl bieten. Doch angesichts von Design und Können des Callys muss man sich fragen: Welches Kind würde so ein Handy wollen?
Das fängt schon beim Design an. Wieso Kinder-Handys immer so komisch geformt und bunt sein müssen? Dabei gilt es doch zumindest ab einem Alter von neun oder zehn Jahren nur dann als „cool“ ein Handy zu haben, wenn es wie ein echtes Erwachsenenmodell aussieht. Ansonsten entlarvt man sich ja als „Kind“ - und wenn Kinder eines nicht hören wollen, dann, dass sie ja noch Kinder sind. Erst Recht nicht von Altersgenossen. Wenn sie dagegen noch so jung sind, dass sie dieses Design ansprechend finden, dann sollten sie eigentlich gar keine Handys in die Finger bekommen. Schließlich gilt die Strahlung gerade für Kinder im Wachstum nicht als unbedenklich.
Und die Funktionalität? Das Asmetronic Cally A88 kann im Grunde nichts. Rein gar nichts. Es besitzt nicht einmal eine Tastatur zur Eingabe von Rufnummern – nur über das Adressbuch und von den Eltern vorprogrammierte Nummern können angerufen werden. Die Eltern können im "Elternmodus" auch als einzige über eine Bildschirmtastatur wählen sowie die Telefonbucheinträge editieren. Das Handy besitzt keinen MP3-Player, keine Kamera und keinen internen Speicher, keinen Speicherkartenslot und kein Bluetooth – kurzum: Es fehlt alles, was gerade für verspielte Kinder ein Handy ausmacht. Internet oder MMS-Empfang sind natürlich erst recht nicht möglich – das immerhin aus verständlichen Gründen.
Natürlich mögen einige Eltern jetzt überlegen, dass dies das perfekte Kinder-Handy für sie ist: Es dient nur der Telefonie, sie als Elternteile können alles festlegen und kontrollieren und der Nachwuchs ist stets erreichbar. Auch die Verhinderung jeglicher Konfrontation mit anstößigen Audioinhalten oder Videos ist aus Elternsicht absolut verständlich. Nur: Welches Kind, erst Recht in den berühmten Trotzphasen und der danach einsetzenden Pubertät, würde so ein Handy wollen oder akzeptieren? Vermutlich keines.
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- Erschienen: 20.07.2009 | Ausgabe: 16/2009
- Details zum Test
„mangelhaft“ (5,00)
„Plus: Ortung auch ohne Dienst möglich; 4 einfache Kurzwahltasten.
Minus: SAR-Strahlung überschreitet den Grenzwert; Komplizierte Einrichtung.“