Das Wichtigste auf einen Blick:
- chemische Mittel wirksamer als natürliche Alternativen
- nicht jedes Mittel ist für jedes Tier geeignet
- Kinder sollten Kontakt mit Wirkstoffen vermeiden
- Mittel zum Auftragen auf die Haut (Spot-On), zum Einnehmen (Tabletten)
- Kombipräparate für Mehrfachschutz (Zecken, Würmer, Flöhe, Milben)
Mit dem Frühling kommt das Ungeziefer wieder und die Gefahr, dass Mensch und Haustier von Zecken befallen werden, steigt. Vor allem Hunde, die gern im Gestrüpp herumstreifen, sind gefährdet. Nicht jedes Hausmittel bringt die erwünschte Wirkung und schützt den besten Freund vor einem Zeckenbiss. Oft bleibt dem Hundehalter nur der Griff zur Chemiekeule, aber auch hier ist Vorsicht geboten.
Welches Mittel hilft am besten gegen Zecken?
Der Hauptwirkstoff, der gegen einen Zeckenbefall beim Hund hilft, ist das Insektizid Permethrin, welches sowohl als Kontaktgift wirkt als auch ein Fraßgift ist. Dieser recht gut verträgliche Wirkstoff findet auch Anwendung bei Läusebefall beim Menschen und ist besser verträglich als die bekannten Pyrethrum-Präparate. Angeboten werden Mittel für Hunde als Puder, Sprays, Shampoos, Emulsionen und Lösungen.Dabei ist das Auftragen auf einen bestimmten Punkt im Nacken (bekannt als Spot-on) wesentlich wirksamer, als es die handelsüblichen Flohhalsbänder sind. Meist sind schon nach einer Stunde sämtliche Parasiten abgetötet und ein Schutz von mehreren Monaten ist gegeben. In der chemischen Lösung Exspot beispielsweise ist Permethrin enthalten. Sie müssen die Behandlung alle vier Wochen wiederholen, dafür hilft sie aber auch gegen Flöhe.
Der Wirkstoff ist allerdings nicht ganz unbedenklich. Die Gefahrenstoffkennung des Pestizids ist „Xn“ (gesundheitsschädlich) sowie „N“ (umweltgefährlich). Auf Menschen hat das Biozid eine gering toxische, also giftige Wirkung. In größeren Mengen dosiert, ist das Zeckenmittel auch für Hunde schädlich. Es kann zu Juckreiz und Haarausfall führen.
Präparate von Frontline und Exspot wurden früher vom Tierarzt verschrieben, können heute aber auch in den Apotheken gekauft werden. Ein Nachfolgeprodukt von Frontline ist Broadline.
Prävention mit Halsbändern möglich, aber nicht immer wirkungsvoll
Halsbänder lassen sich vorbeugend einsetzen, da diese das Tier für Plagegeister unattraktiv machen. Die Halsbänder müssen dauerhaft getragen werden und, wenn die Wirkung verfliegt, ausgewechselt werden. Ihr Hund kann damit auch baden gehen. Die Chemiekeule wirkt vierfach: Sie stößt Zecken ab (Repellent-Effekt), hält sie vom Beißen ab (Anti-Feeding-Effekt), lähmt sie (Knock-down-Effekt) und tötet (Letal-Effekt).Der Wirkstoff Delamethrin, ein Insektizid und Nervengift, wird von dem Halsband aus überall hin verteilt, der Hund selbst absorbiert das Mittel kaum. Dennoch sollten Welpen unter sieben Monate ein solches Halsband nicht tragen. Kleinkinder sollten zudem nicht mit dem Band in Berührung kommen. Eine Anwendung bei Hautläsionen ist nicht empfohlen. Wie bei jedem Mittel müssen Sie genau abwägen, ob Sie es bei Ihrem Haustier einsetzen wollen oder nicht. Allerdings können Hunde viele Krankheiten durch Zeckenbisse bekommen, die Sie dadurch abwenden können.
Wie wirksam sind Naturprodukte gegen Flöhe und Zecken?
Viele Hundebesitzer schwören auf das Untermengen von Knoblauch in das Futter ihres Hundes. Das ist aber ein Irrglaube; Knoblauch ist für Hunde giftig! Andere Hundefreunde reiben das Fell mit ätherischen Ölen ein.Es gibt auch Abwehrkonzentrate, die regelmäßig am Ohr oder anderen Körperteilen einmassiert werden, sodass sich der Körpergeruch des Hundes leicht verändert. Da Zecken, Flöhe und andere Plagegeister diesen Geruch jedoch nicht mögen, fallen sie den Vierbeiner auch nicht an. Diese Konzentrate enthalten unter anderem Lavendel-, Jojoba-, Geranium- oder Teebaumöl. Letzteres darf nicht ins Auge gelangen. Manche Menschen schwören auch auf Bernsteinketten und Ähnliches, allerdings sind hier keinerlei Wirkungen wissenschaftlich belegt.
Auch natürliche Mittel gegen Zecken und Flöhe können für Ihre Tiere schädlich oder gar giftig sein. Teebaumöl ist z. B. für Katzen giftig, und Knoblauch für Hunde. Welche Lebensmittel für Hunde auch gefährlich sind, können Sie in unserem Hundefutter-Ratgeber nachlesen.
Wichtig: Geben Sie Katzen niemals Zecken- und Flohmittel für Hunde! Meist enthalten die Präparate eine hohe Dosis an Permethrin, das für Katzen in der Konzentration giftig ist. Im schlimmsten Fall können Katzen auch daran sterben. Wenn in Ihrem Haushalt Katzen und Hunde ein inniges Verhältnis haben, sollten Sie nach Verabreichung der Zeckenschutzmittel die Tiere für mindestens 4 Stunden an einem engen Kontakt hindern.