Das Wichtigste auf einen Blick:
- sinnvoll, wenn regelmäßig auf CDs gespeicherte Daten vernichtet werden müssen
- Test-Profis berücksichtigen klare Schnittguttrennung als Qualitätskriterium
- Pluspunkt in Tests: jeweils eigene Zuführungen und Auffangboxen für Papier und CDs/DVDs
- Ausführungen z. B. mit integriertem CD-Fach oder aushängbarem Plastikbeutel
- 7 Sicherheitsstufen (O-1 bis O-7) für optische Datenträger
- CD-Shredder meist teurer als reine Papiervernichter
Richtig kaufen: Aktenvernichter mit CD-Shredder
Tolles Angebot: der Fellowes Powershred 73Ci zum günstigen Preis, ausgestattet mit Auto-Abschaltung bei Berührung des Papiereinzugs und hohem Schutz für sensible Daten auf Papier (Sicherheitsstufe P-4) und magnetischen (Sicherheitsstufe T-4) sowie optischen Datenträgern wie CDs und DVDs (Sicherheitsstufe O-4). Da kann man kaum etwas falsch machen, oder? Laut Testmagazin FACTS kann man doch – denn beim Kauf eines CD-Shredders zählt nicht nur die sichere, das heißt datenschutzkonforme Vernichtung gemäß DSGVO, sondern auch Nachhaltigkeit. Tipps und Tricks, wie man die besten CD-Shredder erkennt und Murks aussortiert, hat die FACTS-Redaktion in Heft 9/2020 verraten.CD-Shredder am besten mit separatem Auffangbehälter für Scheibensplitter
Das Trennen von Papier- und Plastikmüll ist richtig und wichtig. Immer mal wieder fallen in den Datenblättern von CD-Shreddern zwar die Begriffe der separaten Zuführungen und Schneidwellen für die Vernichtung optischer Datenträger. Allerdings bieten nicht alle Geräte auch eine sortenreine Abfalltrennung, bei der die geschredderten Scheibenreste in einem separaten Auffangbehälter landen. Die Test-Profis werten das kritisch. So mancher, auch solider und zuverlässiger Aktenvernichter muss im direkten Vergleich mit den anderen Testgeräten Punktabzüge verkraften, weil er ihnen gegenüber keine fachgerechte Müllentsorgung gewährleistet.CDs und DVDs sind zu wertvoll für die Mülltonne: Entsorgen Sie die wertvollen Scheiben am besten über Rücknahmesysteme oder in der Wertstofftonne. – Umweltbundesamt
Wie werden CD-Schredder getestet?
Neben Schnitt, Zuverlässigkeit, Geräuschentwicklung, Einzugssicherheit und Stau-Behebung begutachten die Test-Profis auch nachhaltigkeitsrelevante Kriterien wie die Schnittgut-Trennung. Nur, wenn ein CD-Shredder fein säuberlich Papier- von Plastikschnipseln trennt und einer separaten Auffangvorrichtung zuführt, ist eine Wiederverwertung der zerknabberten CD-Reste denkbar. Weil viele Hersteller noch keine Lösung für unsachgemäß mit Plastik überlagerte Papierschnipsel aus Aktenvernichtern mit CD-/DVD-Schneidwerk haben, sparen die Testenden auch mit Lob. Zum Fellowes etwa ist zu erfahren, dass er zwar die Papierschnipsel im Auffangkorb einsammelt, aber die CD-Splitter direkt mit dazupackt. Sie können sie nicht getrennt entsorgen.Nur die besten CD-Shredder trennen sortenrein
Andere machen es besser, sind aber noch längst nicht perfekt. Bei HSM Securio B24 beispielsweise landet ein Teil der Papierschnipsel im CD-Beutel, sofern Sie diesen nicht vorher entfernen. Der Hefter Kobra 260 TS C4 lässt die Konkurrenz zwar mit seiner klaren Schnittgut-Trennung stehen, verfügt aber nicht über einen Auffangbehälter, sondern nur über einen Bügel zum Einhängen von Plastiksäcken. Trotz Sicherheitsstufe O-3 zerteilt er CDs obendrein nur in grobe Bruchstücke statt kleiner Splitter von maximal 160 Quadratmillimetern Größe – noch dazu recht laut. Regelrecht beeindruckend hebt sich dagegen der Novus Dahle ShredMatic 35120 von seinen Mitprobanden ab, denn hier wird nicht nur sortenrein, sondern auch „fast geräuschlos“ (FACTS) getrennt.Nachhaltige CD-Shredder: Langes Produktleben
Abgesehen vom Trennen wertvoller Sekundärrohstoffe schreddert nachhaltig, wer auf langlebige Geräte setzt. Leider ist aus Tests hierzu wenig zu erfahren – nur, dass ein Langzeittest erst nach zehn oder zwanzig Jahren Sinn ergäbe. Doch dann sind die Geräte oft gar nicht mehr erhältlich. Aber ein langes Produktleben drückt sich auch im optischen Eindruck aus. Stellen Sie sich vor dem Kauf bitte Fragen wie: Sind die Materialien solide, die Rollen leichtläufig und lenkbar wie bei einem Bürostuhl und warnt das Gerät vor Überhitzung? Auch hochwertige Verarbeitung und eine gute Haltbarkeitsprognose sind Merkmale für Nachhaltigkeit. In diesem Punkt berücksichtigen Test-Profis auch die Präzision der Zahnräder und ob die Schneidwellen aus gehärtetem Stahl, das Getriebe gekapselt und die Elektronik staubgeschützt sind. Erkundigen Sie sich auch, ob und wo Ersatzteile erhältlich sind, wie lange sie verfügbar sind und ob die Möglichkeit zur Reparatur besteht.Für wen eignen sich Aktenvernichter mit CD-Schneidwerk?
Wer mehr vorhat als nur das Gelegenheits-Shreddern einzelner Silberscheiben, für den kann sich die Anschaffung lohnen. Das kann in Abteilungen oder an einem Arbeitsplatz sein, an dem Sie ständig oder große Mengen auf CDs gespeicherter Daten vernichten müssen. CD-Shredder sind meist teurer als reine Papiervernichter. Je hochwertiger das Schneidwerk und je höher die Sicherheitsstufen ausfallen, desto strammer sind die Preise. Ab Sicherheitsstufe O-3 und höher geht Hobbyschreddern so langsam in Professionalität über und kann eine Stange Geld kosten. Geld, das man sich sparen kann. So reicht es bei „nur“ sensiblen, nicht aber hochsensiblen Daten theoretisch aus, CDs durch schlichtes Zerkratzen über die Breite der lesbaren Seite hinweg unbrauchbar zu machen oder sie von Hand in Stücke zu brechen. Wie empfindlich der Schutz Ihrer Daten einzustufen ist, können Sie der DIN 6639 entnehmen. Dort ist von drei verschiedenen Schutzklassen, sieben Sicherheits- bzw. Zerkleinerungsstufen und Materialklassifizierungen in sechs Gruppen die Rede. Entsprechend der Schutzbedürftigkeit der einzelnen Daten vor der Vernichtung wählen Sie unter den Sicherheitsstufen die geeignete aus. Beachten Sie dabei, dass personenbezogene Daten stets auf der Mindest-Sicherheitsstufe 3 vernichtet werden müssen.
Die drei Schutzklassen
- Schutzklasse 1 bezieht sich auf Papier ohne personenbezogene Daten oder Betriebsgeheimnisse
- bei Schutzklasse 2 sind es schutzwürdige unternehmenstypische Dokumente
- unter Schutzklasse 3 fasst man Dokumente mit hochsensiblen Daten zusammen
Die sechs Materialarten
- P Papier (Infos in Originalgröße)
- F Verkleinerungen (z. B. Mikrofilme, Folien)
- O optische Datenträger (z. B. CDs, DVDs, BluRay-Discs)
- T magnetische Datenträger (z. B. Kreditkarten, Diktierkassetten, Disketten)
- H magnetische Datenträger mit höherer Datendichte (Festplatten)
- E elektronische Datenträger (z. B. Chipkarten, USB-Sticks)
Die sieben Sicherheitsstufen für optische Datenträger wie CDs / DVDs im Detail
Die an den Buchstaben „O“ angehängten Ziffern von 1 bis 7 beziehen sich auf die Größe der Plastiksplitter, die beim Shreddern einer CD/DVD entstehen und Daten entsprechend leicht, schwer oder gar nicht rekonstruierbar machen.- O-1: max. Partikelgröße 2.000 mm² (Beispiel: personalisierte Werbung)
- O-2: max. Partikelgröße 800 mm² (z. B. Personaldaten)
- O-3: max. Partikelgröße 160 mm² (z. B. Lieferscheine)
- O-4 max. Partikelgröße 30 mm² (z. B. Steuerunterlagen)
- O-5 max. Partikelgröße 10 mm² (z. B. Konstruktionspläne)
- O-6 max. Partikelgröße 0,5 mm² (z. B. Forschungs- und Entwicklungsunterlagen)
- O-7 max. Partikelgröße 0,2 mm² (z. B. Unterlagen des Militärs)
CD-Shredder fürs Umweltgewissen: Recycling im Fokus
CDs und DVDs bestehen überwiegend aus Polycarbonat, einem hochwertigen und verhältnismäßig kostspieligen Kunststoff. Diese optischen Datenträger lassen sich relativ leicht recyceln. Aus dem aufbereiteten Polycarbonat kann sich beispielsweise die Medizintechnik oder die Automobil- und Computerindustrie bedienen. Durch Wiederverwertung können aber auch neue CDs und DVDs hergestellt werden. Solches Recycling ist nicht nur wirtschaftlich interessant, sondern hilft auch Erdöl zu sparen. Doch liegt die Idee, eine CD in einen Schredder zu schieben und unten kommen fein säuberlich die zerknabberten sowie sortenrein gesammelten Sekundärrohstoffe heraus, noch in der Zukunft. Auf das Polycarbonat ist eine dünne Aluminiumschicht aufgetragen. Diese Verbindung wird durch eine Lackschicht geschützt. Erst beim Recycling wird die Metall-Lack-Schicht vom Kunststoff getrennt.