Der Topstar X-Pander gehört zu den wenigen Bürodrehstühlen im mittleren Preissegment (236 EUR bei Amazon), die mit einer erstaunlichen Fülle an ergonomischen Ansätzen ausgestattet sind. Wer das schicke Sitzmöbel allein wegen der optischen Nähe zu den Edelvarianten moderner Designerstühle in die engere Wahl zieht, muss deshalb nicht mit bösen Überraschungen in puncto Bequemlichkeit rechnen. Kritik ist dennoch angebracht: Vor allem nerviges Knacken gehört offenbar zu den Kompromissen, zu denen ein solch attraktiver Kaufpreis zwingt.
Punktsynchronmechanik unterstützt natürliche Bewegungsabläufe
Der X-Pander vermag „bewegende“ Sitzerlebnisse zu vermitteln. Nutzer loben die orthopädisch wünschenswerte Be- und Entlastbarkeit der Rückenmuskulatur durch eine hoch variabel einstellbare Federkraft der Rückenlehne und einen ebensolchen Verstellbereich der Armlehnen - sogar bis auf einen sehr kleinen Abstand zur Sitzfläche; selbst die Höhe der Rückenlehne lässt sich an die individuelle Körpergröße (bis maximal 1,92 Meter) anpassen. Ähnlich positiv das Bild zur Flexibilität in puncto Sitzhaltungen: Das Modell unterstützt mit sogenannter Punktsynchrommechanik natürliche Bewegungsabläufe, wie sie im Allgemeinen an den Wechsel zwischen verschiedenen Tätigkeiten wie Schreiben, Lesen oder Telefonieren geknüpft sind. Punktsynchron versellbar heißt: Die Rückenlehne bleibt dabei an einem Punkt des Rückens – das System verhindert also den „Hemdauszieheffekt“.
Knackpunkt Gaskartusche
Der als bequeme Flachsitz mit komfortabler Knierolle und im Bereich der Rückenlehne mit atmungsaktiver Netzbespannung beworbene Stuhl hält offenbar Schritt mit dem Erfahrungshaushalt der Nutzer, wobei insbesondere die Elastizität der Lehnenrückseite durch dort vernähte Gummibänder das Sitzgefühl verbessern soll. Das Verschleißbild zu Stoffqualität, Polsterung und zum Unterbau - ein Metallfußkreuz mit Hartbodenrollen – fällt gut aus, die Belastbarkeit bis 110 Kilogramm wird von den Nutzern als realistisch eingestuft. Kritische Stimmen sind zu einem recht außergewöhnlichen Produktaspekt zu vernehmen: Schon bei Normalnutzung beginne der Stuhl zu knacken, der Grund hierfür sei vermutlich in der Gaskartusche zu suchen, die schlicht durch das Körpergewicht in die Halterung gepresst werde und jede Bewegung akustisch vermelde. Für Gelegenheitssitzer ein sicherlich randständiger Aspekt, alle anderen sollten die Anschaffung genau überdenken.
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Stiftung Warentest
- Erschienen: 26.01.2017 | Ausgabe: 2/2017
- Details zum Test
„gut“ (2,3)
„Sehr gute, feste Polsterung. Lässt sich sehr leicht montieren und hält lange. Ist ergonomisch nur befriedigend: Steht die Lehne aufrecht, ist die verbleibende Sitzfläche recht kurz – ungünstig für langbeinige Leute. Die Sitztiefe ist nicht verstellbar. An der Unterseite des Sitzes kann man sich die Finger klemmen.“