Für wen eignet sich das Produkt?
Mit dem Switel BCF 857 hat der Hersteller ein Babyphone auf den Markt gebracht, welches nicht nur Geräusche aus dem Kinderzimmer an die Elterneinheit überträgt, sondern auch ein Echtzeit-Bild des schlafenden Sprösslings liefert. Dargestellt wird es vom 2,4 Zoll beziehungsweise 6,1 Zentimeter großen LCD Farbdisplay am Empfänger, dank integrierter Nachtsicht sogar dann, wenn das Kinderzimmer im Dunkeln liegt. Besonders für Mehrlingseltern dürfte die Möglichkeit von Interesse sein, bis zu vier Kameras gleichzeitig mit dem Elterngerät koppeln und bei Bedarf etwa alle zehn Sekunden zwischen den jeweiligen Übertragungen wechseln zu können.
Stärken und SchwächenEine zweifache Zoom-Funktion erlaubt es, den Nachwuchs ganz genau unter die Lupe zu nehmen. So verspricht es zumindest der Hersteller, in der Realität erweist sich ein optischer Zoom eben doch nur als Vergrößerung eines vorhandenen Bildes. Die Bildqualität kann aber im Großen und Ganzen überzeugen, beim Klang scheiden sich dagegen wie üblich die Geister. Zu blechern, liest man da, und die Gegensprecheinrichtung würde das Kind eher erschrecken als beruhigen. Auch die integrierten Schlaflieder seien in Bezug auf die Tonqualität minderwertig. Wer sich Musikanlagen-Sound erhofft, wird freilich enttäuscht, denn das will und muss ein Babyphone gar nicht leisten. Vielmehr sollte auf eine stabile sowie weitreichende Übertragung geachtet werden, doch ausgerechnet da schwächelt das Switel. Sobald mehr als eine massive Wand zwischen Sender und Empfänger liegt, muss stets mit Verbindungsabbrüchen gerechnet werden. Am meisten Sorgen bereiten sollte jedoch die in der Gebrauchsanweisung hinterlegte Information, dass die Kamera auch dann sendet, wenn der Monitor außer Betrieb ist, und die Bilder in diesem Fall von anderen Geräten empfangen werden können. Datenschützer dürften diesbezüglich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sich fragen, ob überhaupt an irgendeine Art Verschlüsselung zum Schutz des Sprösslings gedacht wurde.
Preis-Leistungs-VerhältnisObendrein bleibt unklar, inwiefern der Vox-Modus tatsächlich eine Reduzierung der Strahlenbelastung erreichen kann, wenn die Kamera doch ständig sendet. Offenbar erlischt nur das Display am Empfänger, wenn länger als eine Minute keine Geräusche im Kinderzimmer wahrgenommen wurden. Alles in allem eine Anhäufung von Unklarheiten, welche die Aufwandshöhe von 105 Euro auf Amazon5 wohl kaum rechtfertigen dürften. Da können auch integriertes Nachtlicht, Vibrationsalarm und Anzeige der Raumtemperatur keine Kohlen mehr aus dem Feuer holen.