Baby-Monitoring am Tag und in der Nacht
Dem Nachwuchs jederzeit beim Schlafen zusehen können, ohne dafür extra das Kinderzimmer betreten zu müssen, diesen Luxus verspricht das Motorola MBP 36SC. Die Kombination aus Kamera und Elterneinheit mit 3,5 Zoll großem LCD Farbdisplay samt Touch-Bedienung erlaubt bei Bedarf eine Rundumkontrolle des kleinen Schützlings, und das sogar nachts. Verantwortlich dafür zeigen sich acht verbaute Infrarot-Dioden, die sich automatisch bei Dunkelheit aktivieren. Zwar lässt die Bildqualität dann aufgrund einer verminderten Bildabfolge pro Sekunde geringfügig nach, wird von den meisten bisherigen Nutzern aber dennoch als hervorragend beschrieben.
Gute Übertragungsqualität, aber kein echter Eco-Modus
Begeistert aufgenommen wird zudem die Tatsache, dass die Kamera vom Empfänger aus ferngesteuert werden kann. Funktionen wie Neigen, Schwenken oder Zoomen stehen zur Verfügung, um Juniors Schlaf aufs Genaueste examinieren zu können. Auch die Tonqualität der abspielbaren Schlaflieder sowie der Gegensprecheinrichtung wissen zu überzeugen, obwohl sie freilich nicht mit dem Klang einer Stereoanlage konkurrieren können, geschweige denn diesen Anspruch überhaupt stellen. Interferenzen mit anderen Funk-Geräten sind dabei dank FHSS-Technologie nicht zu befürchten, hier findet sich stets ein freier Kanal. Als eher enttäuschend erweist sich dagegen die Akkulaufzeit der Elterneinheit. Nur rund drei Stunden hält der verbaute Akku im Mittel durch, dann muss das Gerät an eine Stromquelle angeschlossen werden. Zur Last gelegt werden kann das sicherlich dem nicht vorhandenen Vox-Modus. Zwar schaltet sich nach einer vorher festgelegten Zeit das Display aus – und leider erst nach einem Knopfdruck wieder ein −, aber die Tonübertragung bleibt stetig bestehen. Das frisst nicht nur unnötig Strom, es setzt Kind und Eltern auch permanenter Strahlung aus, weil eben ununterbrochen gesendet wird. Die Empfehlungen des Herstellers, die Lautstärke des Empfängers auf 0 zu stellen, um die Übertragung so zumindest stumm zu schalten, erscheint da geradezu als Farce. Ein echter Eco-Modus wäre nicht nur schonender für alle Beteiligten gewesen, sondern auch sinnvoller.
Mittelmäßiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Vor diesem Hintergrund erscheint der Baby-Monitor als äußerst zwiespältig. Features wie die fernsteuerbare Kamera wiegen die Nachteile unserer Meinung nach nicht auf, zumal das Gerät mit 145 Euro im Onlinehandel auch nicht zu den Erschwinglichsten seiner Klasse gehört. Obendrein hat sich scheinbar die Reichweite im Gegensatz zu den Vorgängermodelle MBP36 und MBP36S verschlechtert. Zumindest liest man bei der hier beschriebenen Version des Öfteren von Verbindungsabbrüchen bereits wenige Meter von der Kinderzimmertür entfernt. Nicht immer ist neu also gleich besser.