Im Amazona-Test lobt man die hammermechanische Tastatur, die sich dank ihrer graduierten Gewichtung in den oberen Lagen leichter und in den Tiefen etwas schwerer spielt und damit dem Spielgefühl einer echten Pianotastatur sehr nahe kommt. Klanglich präsentiert sich Korg detailreich und authentisch, was u.a. aufs Konto der beigefügten Geräuschesimulationen geht, etwa Key-Off- (Klang der Klavierdämpfer), Bodenresonanz- und Saiten-Effekte. Selbst die nicht so typischen Klänge, z.B. Streich-Instrumente, können überzeugen. Was im Studio oder zuhause bereits gut klingt, entpuppt sich live mit angeschlossenen Bühnen-Boxen als echte Wucht. Gerade die Amp-Simulationen mit Modulation und Verzerrung heizen sogar dem Gitarristen ein. Nur das Gewicht ist mit 21,5 kg etwas hoch, per Tragetasche geht der Transport dennoch „gut über die Bühne“.
Per Editor-Software am PC oder Mac können Sie die Sounds in vielen Parametern anpassen. Auf dem SV-2S 88 sind bis zu 64 Favoriten speicherbar, die über 8 Knöpfe knapp über der Tastatur ausgewählt werden können. Sie sitzen laut Check etwas zu nah an der Klaviatur, sodass man bei großzügigeren Bewegungen während des Spiels unbeabsichtigt an die Fav-Tasten kommen kann. Auch der Notenständer ist wackelig und zu niedrig positioniert, weshalb Notenblätter schwer zu lesen sind. In der Summe schneidet das Korg in den wesentlichen Disziplinen sehr gut ab und wir sprechen hier gern eine Empfehlung aus.
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- Erschienen: 24.06.2020
- Details zum Test
„sehr gut“ (3 von 3 Sternen)
Stärken: bis zu drei Sounds können übereinandergelegt werden; viele authentische Sounds; Tastatur mit Hammermechanik und Piano-Feeling; Röhrenverzerrung; starke Effektsektion; Freude beim Spiel.
Schwächen: Position der Favoritentasten ungünstig; Post-EQ nur in Software; lockerer und zu niedriger Sitz des Kunststoffnotenständers; zu wenig Power im Wah-Simulator. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.