Wird der Powershred P-35C nicht unnötig unter Stress gesetzt, entpuppt er sich als relativ solider Aktenvernichter für wenig Geld. Denn das vom bekannten Hersteller Fellowes produzierte Gerät zerkleinert Dokumente mit der Sicherheitsstufe 3, das heißt, es zershreddert zum Beispiel eine A4-Seite in rund 412 kleine Partikel. Gewöhnlich verstehen sich Aktenvernichter seiner Geräteklasse lediglich auf den einfachen Streifenschnitt.
Sicherheitsstufe 3 bedeutet, dass die Partikel, in die der Aktenvernichter Dokumente zerkleinert, nicht größer als 4 mal 60 Millimeter sein dürfen. Der Fellowes ist sogar noch einen Tick liegt gründlicher. Seine Partikel sind nämlich nur rund 3,9 mal 40 Millimeter groß. Das Zusammensetzen dieser Einzelteile würde demnach einen sehr großen Aufwand erfordern, ist aber natürlich immer noch denkbar. Deswegen sollten dem Fellowes sehr sensible Dokumente nicht unbedingt zugeführt werden, für den Hausgebrauch jedoch sowie für Büros, in denen keine geheimen Dokumente anfallen, reicht die Sicherheitsstufe 3 des Fellowes aus.
Letzteres muss allerdings sofort wieder eingeschränkt werden. Denn die zahlreichen Käuferbewertungen, die zu dem Aktenvernichter vorliegen, berichten auffällig oft davon, dass es ratsam ist, den Shredder eher behutsam anzufassen. So hat er zum Beispiel laut Hersteller keine Mühe mit bis zu 5 Blättern (à 70 gr/qm²) pro Arbeitsgang. In der Praxis jedoch kommt der Fellowes schon bei mehr als zwei Blatt stark ins Schwitzen. Außerdem ist sein Arbeitspensum eingeschränkt: Länger als zwei Minuten am Stück sollte er nicht mit Akten gefüttert werden. Dass er wiederum bei seiner Arbeit eine recht deftige Geräuschkulisse erzeugt, kann ihm kaum zum Vorwurf gemacht werden – der ohrenfreundliche Aktenvernichter, zumindest in dieser Preisklasse, muss erst noch erfunden werden. Kunden wiederum, die Probleme mit den Atemwegen haben, sollten den Fellowes etwas weiter entfernt von sich aufstellen. Beim Partikelschnitt fällt nämliche jede Menge Papierstaub an, den das Gerät an seine Umgebung verteilt.
Schränkt man den Einsatz des Shredders von Rexel auf gelegentliche, relativ behutsam und langsam vorgenommene Vernichtungsaktionen ein, scheint das Gerät seinen Zweck gut zu erfüllen. Er kostet momentan rund 45 Euro (Amazon), für einen Aktenvernichter der Sicherheitsstufe 3 ist dies ein guter Preis. Ist der Bedarf an zu vernichtenden Akten jedoch hoch, sollte von einem Kauf des Fellowes eher abgesehen werden und die Wahl auf ein robusteres Modell fallen – so lukrativ niedrig die Anschaffungskosten auch erscheinen mögen.
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- Erschienen: 05.02.2013 | Ausgabe: 2/2013
- Details zum Test
„befriedigend“
„Der Shredder von Fellowes ist zwar durchzugsstark, doch im Test blieb das zu vernichtende Papier in den Walzen gelegentlich hängen. Mit der Reverse-Taste und mithilfe eines Schraubenziehers ließen sich die Störungen beheben.“