Im Unterschied zu den meisten Trinkrucksäcken entlastet der neue Octane LR die Schulter und den Rücken. In dem vom „Erfinder“ des Trinksystems Camelbak entwickelten Rucksack wurde die Trinkblase nämlich tiefer gelegt, sodass sie jetzt auf den Hüften aufliegt. Die Gewichtsverlagerung nach unten sorgt für einen besseren Tragekomfort beim Sport – wie erste angelsächsische Reviews des Rucksacks eindrucksvoll belegen.
Denn ein weitere Vorteil des tiefer liegenden Schwerpunkts liege darin, dass sich der Camelbak trotze einer eher gering ausfallenden Polsterung extrem komfortabel auf dem Rücken tragen lassen. Er sitze eng am Körper, mache jeden Richtungswechsel ohne zu murren, das heißt, ohne sich nennenswert zu bewegen oder ins schlingern zu geraten mit. Dieser – positiv gemeint – relativ starre Sitz des Octane kommt vor allem Läufern entgegen, die sich zum Beispiel viel im Gelände bewegen. Aber auch (Mountain-) Biker loben die neue Position der Trinkblase, da der Rucksack nicht so nach unten ziehe wie bei einer mittig angebrachten Blase, deshalb kaum zu spüren sein und auch fester sitze, wenn es mit dem Rad über Stock und Stein geht.
Gedacht ist der neue Trinkrucksack eher für kürzere bis mittlere Strecken, denn die Trinkblase fasst lediglich 2 Liter. Für diese Zwecke ausreichend dimensioniert ist auch der Stauraum. Oberhalb der Trinkblase ist Platz für Gepäck mit einem Volumen von 9 Litern und mit einem Quick-Link-Verschluss, dazu kommen noch zwei kleine, mit Reißverschlüssen versehen Taschen für Riegel und Co. Sowie diverse Laschen und Schlaufen an der Außenseite.
Der Trinkschlauch selbst kann je nach Wunsch entweder unterm Arm oder über der Schulter zum Mund geführt werden. Wie in den ersten Testberichten nachzulesen ist, könnte er speziell für groß gewachsene Sportler mitunter etwas zu kurz ausfallen und müsste entsprechend zusätzlich verlängert werden. Von Vorteil ist ferner noch, dass die Trinkblase bequem von außen nachgefüllt werden kann, die Einfüllöffnungen wiederum fällt größer aus als bei seinen Vorgängern und erleichtert die Reinigung. Überhaupt hat Camelbak die Trinkblase einer Generalüberarbeitung unterzogen, so fällt sie auch schlanker aus und lässt sich leichter öffnen. Zusammen mit den ebenfalls leichten Materialien entpuppt sich der Camelpak daher mit rund 360 Gramm als Leichtgewicht.
In den Praxistests traten, wie es den Anschein hat, keine nennenswerten negativen Eigenschaften des neuen Camelbak auf. Ganz im Gegenteil sind die Tester allesamt voll des Lobs über den Trinkrucksack – und insbesondere natürlich von seinem Tragekomfort, der durch die Schwerpunktverlagerung hervorgerufen wird. Stimmen sind daher schon laut geworden, der Hersteller möge bald auch eine größere Version des Rucksack nachschieben. Doch bis es soweit ist, müssen sich Sportler leider mit der etwa 80 Euro teuren kleineren Version zufriedengeben.
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- Erschienen: 15.06.2012 | Ausgabe: 4/2012 (Juli/August)
- Details zum Test
ohne Endnote
„Kauftipp“
„In zwei langen Ultratrails musste sich der Camelbak bereits bei uns bewähren. Er hat mit Bravour bestanden. Die Trinkblase ist hier weit unten, auf Hüfthöhe angebracht und somit ist ein Wackeln der Füllung ausgeschlossen. Der Schwerpunkt ist ideal - eine tolle Lösung. Viele Mesh-Taschen im Rückteil und an den Frontgurten sorgen für viel Platz für alle Dinge, die man während eines langen Trails benötigt.“