Das Wichtigste auf einen Blick:
- Qualitätskriterien: hochwertige Heizbacken, Temperaturwahl, Sicherheit
- Üblich sind Keramikbeschichtungen, hochwertiger ist Vollkeramik
- Keramik bestitzt sehr gute Wärmeleiteigenschaften
- Turmalin, Teflon, Titanium oder Keratin sind typische Beimischungen
- Stiftung Warentest: Glanz gibt es erst bei Temperaturen ab 120 °C
- Gesundes Haar verträgt ca. 200 °C, feines maximal 170 °C
Haarstylinggeräte dürften beliebte Weihnachtsgeschenke sein. Doch ganz unabhängig davon sollten Sie bei einem Haarglätter besonders auf Qualität achtgeben, denn die Haare können durch den direkten Kontakt mit den Heizplatten stark beansprucht werden. Um die Strapazen zu minimieren, sollte die Wahl auf ein Modell mit hochwertigen Heizbacken und einer Temperatureinstellung fallen. Dann fällt die Reibung auf das Haar gering aus und die Hitze kann auf die Haarbeschaffenheit abgestimmt werden.
Je häufiger der Einsatz, desto teurer die Materialien
Bei der Wahl des passenden Haarglätters spielt insbesondere die geplante Nutzungsintensität eine Rolle. Je häufiger das Gerät zum Einsatz kommen soll, desto schonender sollte es arbeiten. Wichtig ist insoweit das Material der Heizplatten. Üblicherweise bestehen diese aus mit Keramik beschichtetem Metall, sehr hochwertige Varianten aus Vollkeramik. Um die besten Eigenschaften verschiedener Werkstoffe zu nutzen, setzen die Hersteller auf unterschiedliche Beimischungen: Keramik wird entweder mit Turmalin, Teflon oder Titanium gemixt, einige setzen auf Keratin und locken damit Käufer:innen, die auf einen pflegenden Nebeneffekt dieser natürlichen und haareigenen Faserproteine vertrauen. Diese Backen-Materialien spiegeln sich auch in den Preisen wider, doch die Investition lohnt sich, wenn das individuelle Nutzungsverhalten überdurchschnittlichen Anforderungen an die Schonung der Haarpracht stellt.Keramik, Titanium, Turmalin-Kristalle ...
Die Vorzüge lassen sich in etwa so skizzieren: Eine Keramikbeschichtung verteilt die Wärme sehr gut, sie verringert das Risiko von Hitzespitzen an bestimmten Stellen, während andere Backenbereiche kühl bleiben. Turmalinkristalle sollen für weniger statisch aufgeladenes Haar sorgen, das beim Stylen nicht „fliegt“ und es kämmbar macht. Ein ähnlicher Effekt wird Titanium zugeschrieben, das dank seiner extremen Glätte die Haarstruktur weniger stresst. Eine Keramik-Titanium-Beschichtung ist ferner sehr haltbar, und Profis bescheinigen ihr gar einen unbestreitbaren Überlegenheitsstatus gegenüber allen anderen, handelsüblichen Beschichtungsmaterialien. Die Platten sind ausgesprochen langlebig und besitzen tadellose Wärmeleiteigenschaften, die die Hitze gleichmäßig und vollflächig über die gesamte Plattenlänge und -breite flutet. Auch hier werden die Haare durch die extrem glatte Oberfläche weniger strapaziert.... Gold und Vollkeramik als kostspielige Luxusausgaben
Ungeachtet der Luxusausgaben von ghd, die mit einer Beschichtung aus Gold und damit einem ausgezeichneten und noch dazu edlen Wärmeleiter arbeiten, ist die derzeit beste, aber auch kostspieligere Alternative Vollkeramik. Insbesondere Cloud Nine hat hier die Nase vorn, ein noch junger Wettbewerber englischer Provenienz, dessen Name für eine Lifestyle-Droge taugen würde. Das andere Ende der Qualitätsskala dürften die immer seltener werdenden Aluminium-Haarglätter markieren. Gleichmäßige Wärmeverteilung und Haarschonung sind ihre Sache nicht. Wenn das Geld nicht gerade knapp ist oder ein nur sporadisch genutztes Modell gesucht wird, sollten ein paar Euro mehr in die Haargesundheit investiert werden.Was verraten Tests zu Glätteisen?
Die elektrischen Haarglätter betreten die Test-Bühnen nicht oft, sieben schickte die Stiftung Warentest zuletzt im Januar 2019 ins Rennen. Man untersuchte die Geräte in den Dimensionen Frisierergebnis, Handhabung, technische Prüfung und Sicherheit. Fazit: Vier von sieben Produkten machten ihren Job gut, eins war befriedigend, zwei versagten beim Sicherheitstest – hier fehlte die Abschaltautomatik. Den Siegerkranz bekam das Modell Pro-Ion-Straight S7710 von Remington umgehängt, da es sowohl beim Glättergebnis als auch beim Preis überzeugen konnte. Mit sehr guter Technik, kurzer Aufheizzeit und guter Anleitung fiel das Braun-Gerät Satin Hair 7 SensoCare Styler ST 780 positiv auf. Das Modell ST395E iPro 230 Steam von BaByliss gefiel den Test-Profis außerdem, hier waren Kämmbarkeit, Frisierwilligkeit der Haare und die Temperaturregelung top. Aber auch wer das Modell S8598 Keratin Protect von Remington oder ST482E Straight & Curl Brilliance von BaByliss zu Hause hat, frisiert laut Stiftung Warentest mit einem der besten Glätteisen im Markt.Stiftung Warentest: Glanz gibt es erst ab 120 °C
Haarglätter verleihen dem Haar nicht nur Glätte, sondern auch Glanz. Den gibt es aber erst ab Temperaturen von mehr als 120 °C. Mit noch heißeren Platten glänzt das Haar mehr. Bitte Vorsicht: Zu heiße Glättplatten können dem Haar schaden, da die oberste Haarschicht, die Cuticula, zu schmelzen beginnt. Besonders feines, blondiertes oder geschädigtes Haar verträgt höchstens 170 °C, bei gesunder Haarpracht sind etwa 200 °C drin. Aber nicht nur die Temperatureinstellung, auch die Häufigkeit der Anwendungen spielt eine Rolle. Je öfter Sie Ihr Haar glätten, desto belastender ist die Prozedur.Mit Hitze verwandeln sie widerspenstige, krause Haare in glatte, glänzende Frisuren. Zu viel Wärme schädigt jedoch das Haar. – Stiftung Warentest 1/2019