Das Wichtigste auf einen Blick:
- Hoher Anteil an mehrfach gesättigten Fettsäuren
- Pflanzenmargarine ist für Menschen mit hohen Blutfettwerten gesünder als Butter
- Deklaration als „Brotaufstrich“ erlaubt Beimischungen (Aromen, Fischöl ...)
- Eigenmarken teils besser getestet als Marken-Margarine
Was sollten Sie beim Kauf von Margarine beachten?
Margarine ist wie Butter ein Streichfett und besteht im Wesentlichen aus gehärteten und ungehärteten Pflanzenfetten sowie Wasser. Aufgrund des niedrigen Cholesterin-Wertes galt sie lange Zeit als gesündere Alternative von beiden, doch diese Ansicht wurde in der neueren Forschung relativiert. In der Zwischenzeit kam sie sogar ihrerseits in die Kritik, denn Margarine aus primär gehärteten Fetten enthält kaum essentielle Fettsäuren, die für den Körper besonders wertvoll sind.Anreichung um gesunde Fettsäuren - oder gleich als Basis Raps-/Sojaöl
Allerdings sind mittlerweile auch einige Margarinen auf dem Markt, welche speziell um ungesättigte Fettsäuren ergänzt werden, so zum Beispiel Produkte, welche mit Olivenöl angereichert beziehungsweise durchmischt werden. Moderne Rezepturen, die zwischen 2008 und 2010 aufgekommen sind, versuchen sogar gehärtete Fettsäuren und die im Verlauf der Fetthärtung entstehenden trans-Fettsäuren nahezu komplett zu vermeiden. Sie bestehen häufig aus Raps- oder Sojaöl und bieten auch hohe Anteile an ungesättigten Fettsäuren.Margarine kann ein guter Vitaminlieferant sein
Diese modernen Margarinen werden häufig als gleichwertig zu Butter erachtet. Abgesehen davon kann Margarine als pflanzliches Produkt natürlich weitere positive Aspekte bieten: Sie beinhaltet oftmals die lebenswichtigen Vitamine A, D und E und ist sogar einer der wichtigsten Vitamin-E-Spender überhaupt. Nicht selten werden Vitamine sogar beigemischt. Dann heißt es aber aufgepasst: Während das bei Vitamin D als unkritisch angesehen wird, kann eine Überdosierung von A und E auch schädlich wirken. Zu hoch sollten die Werte also nicht ausfallen.Aber nicht immer frei von tierischem Fett oder Zusatzstoffen
Darüber hinaus ist auch Margarine nicht zwingend frei von tierischem Fett – dies kommt ganz auf den Hersteller an. In der Regel sind 90 Prozent der Fette in Margarine pflanzliche Fette wie Erdnussöl, Palmöl oder Sojaöl. Allerdings kommen manchmal in sehr kleinen Mengen auch Rindertalg, Milchfett oder Fischöl zum Einsatz. Generell liegt der Gesamtanteil an Fett in Margarine bei rund 80 bis 90 Prozent, der Rest ist vor allem Wasser und Bindemittel. Ein Nachteil ist, dass Hersteller bei Margarine viele andere Stoffe wie Aromen beimischen dürfen, solange sie nur als Brotaufstrich deklariert wird - und damit handelt es sich im Gegensatz zur Butter nicht immer um ein 100-prozentiges Naturprodukt.Halbfettmargarine ist eigentlich witzlos
Bei so genannter Halbfettmargarine wird der Fettanteil übrigens halbiert, dafür ist entsprechend mehr Wasser im Produkt enthalten. Nach der EG-Streichfettverordnung darf ein als Halbfettmargarine deklariertes Produkt im Durchschnitt mindestens 39% und höchstens 41% Fett enthalten. Solche Margarinesorten sind mit einem Blick leicht durch ihre Aufschrift Die Leichte oder der Angabe des geringen Fettgehalts zu erkennen. Allerdings würde es den gleichen Effekt haben, schlicht die Hälfte der normalen Margarine auf das Brot zu schmieren und dadurch das teure Geld für Halbfettprodukte einzusparen. Wie so oft entscheidet also das Maß. Und hierin sind sich Butter und Margarine ähnlich – man sollte sie schlicht nicht zu dick auftragen.