Sehr geehrter Herr Tropp,
natürlich ist es auch Ihr gutes Recht Ihre Meinung kundzugeben. Leider schweifen Ihre Ausführungen jedoch in Bereiche ab, die den Tatbestand der Verleumdung erfüllen und ebenfalls so einige persönliche Beleidigungen beinhalten. Dennoch versuchen wir nachfolgend die einzelnen Punkte auszuräumen bzw. zu erläutern:
Zu unserem Tarif „Flexus“, über den Sie sich so umschweifend aufregen: Ja, dieser scheint wohl wirklich der „Steinzeit“ entsprungen zu sein, denn wir haben hier versucht für unsere Kunden ein faires Abrechnungsmodel, mit drei unterschiedlichen Tarifstufen, zu finden. Wer macht so etwas heute schon noch!
Die Funktionsweise ist hier aus zweierlei Blickwinkeln zu betrachten:
- Dem Abrechnungsrelevanten: Die Zyklen gehen jeweils vom 26. eines Monats bis zum 25. des nächsten Monats. Je nach Verbrauch wird man dann in eine der drei Abrechnungsstufen kategorisiert und der zur Abrechnungsstufe gehörige Betrag in Rechnung gestellt.
- Dem Verbrauch, der ausschlaggebend für die Drosselung ab 30GB ist: Hier zählt immer der Verbrauch der letzten 30 Tage. Und ja: hier gibt es keinen „Reset“ zu einem fixen Datum, wie Sie es ggf. aus anderen Bereichen kennen. Was Sie heute verbrauchen taucht 30 Tage später nicht mehr in der Berechnung auf. So einfach und nicht anders.
Verschiedenste Mitarbeiter unserer Firma haben Ihnen dieses Prinzip bereits erläutert und offensichtlich sind alle gescheitert. Aber wenn man selbst mit Malen-nach-Zahlen nicht weiterkommt beginnt man irgendwann auch an der Möglichkeit zu zweifeln. Unser „Stift“ hat Ihnen auch daher Zusatzvolumen kostenlos hinzugeschaltet. Dies geschah übrigens in Rücksprache und nicht in eigener Verantwortung, auch wenn ich ihn jederzeit solche „schwerwiegenden Dinge“ eigenständig entscheiden lassen würde. Ich sehe es übrigens weiterhin als Bestandteil einer qualifizierten Ausbildung unsere Auszubildenden aktiv im Tagesgeschäft mitwirken zu lassen.
Zu den Bandbreitenproblemen: Als Sie sich gemeldet hatten, waren Sie mal wieder in der Drosselung. Davor lagen Ihre Übertragungswerte nahezu bei 100% der Obergrenze unsere „bis-zu-Werte“. Warum wählt man einen Tarif mit Drosselung, wenn man das Inklusiv-Volumen regelmäßig überschreitet? Verstehe ich wohl genauso wenig wie Sie anscheinend den Tarif selbst.
Darüber hinaus kann ja alles nicht so schlimm sein, da wir Ihre Kündigung nach wie vor nicht erhalten haben. Auch hier frage ich mich: Warum nicht, wenn alles so scheiße ist? Ich denke keiner unserer Mitarbeiter würde Ihnen das nachtragen, denn auf Ihren Schwall von Beleidigungen verzichtet hier gerne jeder. Übrigens: Sollten Sie einen meiner „Schützlinge“ noch einmal derart herunterputzen und persönlich beleidigen schlage ich mit Freuden persönlich den Weg zum Anwalt ein.
Weiter im Text: Es ist allgemein bekannt, dass unzufriedene Kunden deutlich häufiger Ihre Meinung äußern als zufriedene. Wir fragen nach Eintreffen einer Kündigung nach einem ehrlichen Feedback unserer Kunden. In den absolut überwiegenden Fällen liegt diese am Fortschritt des Breitbandausbaus, Umzügen etc. und uns wird zumeist für die bisherige erbrachte Leistung gedankt.
Natürlich gibt es auch andere Fälle, die – wie Sie – offensichtlich die Funktionsweise unserer Tarife nicht verstehen, einen falschen Tarif (z.B. zu geringes Datenvolumen) gewählt haben, meinen es wäre zu teuer (ist bei Satellit nun einmal wegen der deutlich aufwändigeren Infrastruktur und verhältnismäßig geringen Gesamtkapazität so) oder der Meinung sind Sie hätten eine Standleitung gekauft... komisch dass wir hierfür das xx-fache zahlen müssen (und dies terrestrisch -> bei 1 Mbit/s dediziert über Satellit lägen wir bereits im vierstelligen Bereich!).
Denn was Sie wohl offensichtlich vergessen: Internet via Satellit ist nach wie vor die beste Lösung für viele unterversorgte Regionen. Als nichts anderes sehen wir es. Und dementsprechend sind die Erwartungen auch anzupassen. Warum versuchen Sie uns z.B. mit einer DSL-Leitung zu vergleichen? Natürlich ist die Latenz (750ms gegenüber ~30ms) nicht vergleichbar. Dies ist jedoch der Technologie geschuldet. Wenn Ihrem schlauen Kopf jedoch eine Möglichkeit entspringt deutlich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit Signale zu übertragen wären wir gerne Ihr erster Kunde.
Was die Bandbreitenstabilität angeht bleibt so viel zu sagen: Wie oben angedeutet handelt es sich hier um keine Standleitungen mit garantierten Bandbreiten. Dies ist übrigens auch bei z.B. DSL so, denn nur auf der „letzten Meile“ (also vom KVZ/HVT/... bis zum Hausanschluss) haben Sie eine eigene, nicht geteilte Leitung. Danach sind die Leitungen genauso geteilt und unterliegen teilweise extremen Schwankungen. Ich denke nahezu jede Person, die in größeren Städten lebt, kann Ihnen dies bestätigen. Im ländlichen Bereich mag dies derzeit ggf. noch entspannter sein.
Allgemein zur Bandbreitenstabilität: Der Traffic im Internet verdoppelt sich derzeit alle 2-3 Jahre. Ich gehöre jetzt nicht zur „älteren Generation“, habe aber den Großteil der Entwicklung im IT-Sektor bewusst miterlebt:
- Datenträger? --> gibt es nicht mehr. Die paar Cent spart sich der Entwickler und verteilt Programme/Updates/etc. fast ausschließlich übers Internet. Darüber hinaus werden dabei meist auch nicht nur Änderungen übermittelt sondern schön 1:1 alles überschrieben, damit auch der Dümmste derartige Updates schreiben kann
- (Halbwegs) seriöse Berichterstattung ist unzähligen sinnbefreiten Blogs, Streamern, etc. gewichen, die Unmengen an Datenmüll produzieren
- „Normales“ Fernsehen ist IP-TV gewichen Videoinhalte machen aktuell, je nachdem welcher Statistik man glauben mag, ~50% des gesamten Traffics im Internet aus
- ... gäbe natürlich noch viele weitere Beispiele
Und was haben all diese Beispiele gemeinsam? Jeder müllt das Internet zu, zahlt dafür aber keinen Cent an die ISPs. Obwohl die Internetnutzer, wie geschrieben, alle 2-3 Jahre Ihren Datenverbrauch verdoppeln würden sie einer Preiserhöhung von 100% in eben gleichen Zyklus von 2-3 Jahren wohl auch kaum zustimmen.
Wie meinen Sie also soll der Breitbandausbau da mithalten? Die ernüchternde Antwort? Gar nicht. Bislang merkt man die Probleme nur bedingt, da vorhandene Kapazitäten teilweise noch nicht ausgereizt waren. Daher sind die aktuellen Auswirkungen noch vergleichsweise gering. Das Wenig an Fördermittel (das darüber hinaus noch unlogisch verteilt wird) ist ein Tröpfchen auf den heißen Stein, von dem letztlich keiner viel merken wird. Sie dürfen sich also in Zukunft auf noch stärkere Bandbreitenschwankungen freuen.
Entschuldigung an dieser Stelle für die umfangreiche Ausführung. Meinen Erfahrungen nach, werden sich nun zumindest ein paar Personen denken: Ok, klingt nachvollziehbar. Persönliche Einschränkungen wird darum trotzdem niemand auf sich nehmen. Also bleibt alles beim Alten, denn Meckern kostet schließlich nichts.
@Herr Tropp persönlich: Vielleicht sollten Sie einige der oben genannten Gedanken auffassen und versuchen das Problem an der Wurzel zu packen. Es erscheint Ihnen wohl jedoch bequemer sich in der langen Reihe der Personen einzuordnen, denen entweder der Überblick über das große Ganze fehlt oder die sich ihr Denken von anderen vorgeben lassen. Daher zähle ich persönlich Ihren Blog auch zum sinnlosen Datenmüll – und einem der genannten Grundprobleme im Internet – , da dadurch außer Stimmungsmache nichts passiert.
Matthias Götz – langjähriger Mitarbeiter dieses Verbrechervereins
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