Immer mehr Handy-Software erlaubt den optimierten Zugriff auf das YouTube-Portal, was vor allem wegen des Streamings von Musikvideos immer beliebter wird. Doch damit könnte in Kürze Schluss sein. Medienberichten zufolge will YouTube den Zugriff auf alle "label provided music videos" sperren, das sind die Musikvideos, welche die Plattenfirmen selbst anliefern. Hintergrund ist ein Streit des Mutterkonzerns Google mit der deutschen GEMA, der Rechteverwertungsgesellschaft von Komponisten, Textern und Verlegern von Musikwerken. Es geht um mehr Geld für die GEMA und mehr Transparenz auf beiden Seiten – denn keine der Parteien will sich in die Karten gucken lassen.
Während YouTube fordert, dass die GEMA endlich offenlegt, welches Repertoire von Werken überhaupt von ihr genau vertreten werde, will jene umgekehrt von YouTube wissen, wie oft die Musikvideos genau abgerufen würden. Nur so könne man den tatsächlichen Wert einschätzen. Laut YouTube habe die GEMA dabei auf einen Listenpreis von 12 Cent je Videostream verwiesen. Jene wiederum behauptet, über Geld sei noch gar nicht gesprochen worden. Es gebe aber ein Angebot von 1 Cent je Klick. Doch auch das ist für YouTube nicht hinnehmbar: 1 Cent je Klick sei immerhin noch fast das Fünffache dessen, was man zum Beispiel in Großbritannien zahlen solle. Und selbst das scheint YouTube noch zu viel zu sein: Seit einigen Wochen sind im Vereinigten Königreich keine Musikvideos mehr abrufbar.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie Streitereien zwischen Rechteverwaltern und Unternehmen wie YouTube auf dem Rücken der Nutzer ausgetragen werden. Dabei handeln beide Seiten unverständlich: YouTube, weil es am liebsten wieder nichts zahlen würde und die GEMA, weil sie mit völlig überzogenen Forderungen alle Geschäftsmodelle abtötet, die ihr eigentlich zugute kommen könnten. Denn eins wird gern vergessen: Wer auf YouTube einen Song entdeckt, der ihm sehr zusagt, ist vielleicht auch bereit, das Album zu kaufen.
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- Erschienen: 01.03.2013 | Ausgabe: 4/2013
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5,5 von 6 Punkten
„... Technisch ist der Platzhirsch am weitesten entwickelt: Nicht nur, dass sich der Player problemlos in Blogs und Webseiten einbinden lässt, auch die Kommentar-, Verwaltungs- und Statistikfunktionen sind ausgereift. Zu den Annehmlichkeiten nach der Registrierung gehören neben Favoriten- und Playlisten auch Abonnements sowie eine ausgereifte Kanalverwaltung. Mit einem Klick werden Inhalte zudem in beliebte soziale Netzwerke übernommen.“