Viel Kamera für´s Geld
Ich habe die Kamera jetzt seit Dezember 2005. Trotz ihrer Größe ist sie wegen des geringen Gewichtes gut transportabel. Im Gegensatz zu vielen anderen Bridgekameras beginnt das Zoomobjektiv bereits bei 28 mm Brennweite, sodass Innenaufnahmen und interessante Weitwinkeleinstellungen kein Problem sind. Das es dafür bei 300 mm endet kann ich ohne weiteres verschmerzen. Auch einen normalen Fernauslöser kann man einfach per Gewinde anschließen. Eine sehr nützliche Sache bei Langzeitbelichtungen.
Der Fuji eigene Sensor sorgt für eine deutlich höhere Lichtempfindlichkeit, die Aufnahmen bis 400 ASA ohne nennenswerte Qualitätseinbußen möglich macht. Auch 800 ASA sind für Abzüge in normaler Größe ohne weiteres nutzbar, wobei am Bildschirm betrachtet schon einige Details durch die Rauschunterdrückung verloren gehen. 1600 ASA verlangt einige Kompromissbereitschaft, die Bilder sind aber dennoch (ganz im Gegenteil zu den Mitbewerbern, die diese Stufe zumeist auch gar nicht anbieten) mit etwas Nachbearbeitung noch zu gebrauchen (auf jeden Fall besser als gar kein Bild gemacht zu haben).
Die Makroeigenschaften entsprechen dem heute Üblichen, wobei die recht hohe Lichtempfindlichkeit auch tiergerechte Verschlußzeiten erlaubt. Insofern vermisse ich auch keinen Bildstabilisator, der ohnehin nur etwas bei unbewegten Motiven nutzen würde.
Der Autofocus läßt sich von Reflexionen schnell irritieren, und liegt dann etwas daneben, die manuelle Nachstellung ist möglich aber wohl eher fürs Studio gedacht, da relativ kompliziert und langsam.
Der Sucher ist selbst bei sehr wenig Umgebungslicht gut zu gebrauchen und eine sehr nützliche Sache bei hellem Sonnenschein. Der Monitor ist klappbar (nicht drehbar!), und für hohe oder sehr niedrige Aufnahmepositionen sehr nützlich.
Diese Kamera ist kein Ersatz für eine DSLR, sondern schlicht eine der besten Bridge Kameras. Eine im Funktionsumfang vergleichbare Spiegelreflex, die ihre Vorzüge aber nicht mit den billigen Kit-Objektiven ausspielen könnte, dürfte mit den entsprechenden Optiken mindestens das dreifache kosten, und das vierfache an Gewicht auf die Waage bringen.
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