GPS-Ortung ist eine feine Sache, wie das Unternehmen Leoworx weiß, weswegen es einen GPS-Sender mit dem sehr schönen Namen iNanny auf den Markt gebracht hat. Dies wäre nun für sich genommen nichts besonderes – GPS-Sender gibt es wie Sand am Meer. Doch der iNanny kann mehr. Er dient speziell dazu, das Bewegungsverhalten Anderer aufzuzeichnen oder deren Standort zu bestimmen. Beides kann über das Internetportal von iNanny am Rechner zu Hause nachvollzogen werden. Auf Wunsch werden die Daten auch via SMS an ein Handy übermittelt. In Notfällen, falls alle Stricke reißen, steht rund um die Uhr eine Hotline von iNanny zur Verfügung.
Für diesen Dienst bucht das Unternehmen eine Monatsgebühr von 9,90 Euro ab – darin inbegriffen sind alle Meldungen und Abfragen der Standorte oder der Bewegungsmuster der – nennen wir es ruhig so – überwachten Person. Das Unternehmen spricht mit dem iNanny primär Eltern an, die in Sorge um ihre Kinder sind. Der iNanny ist deshalb auch besonders klein ausgefallen, damit die Kleinen sich nicht an ihm zu Tode schleppen: 70 Gramm, 55 x 40 x 20 Millimeter. Der iNanny – der natürlich auch Haustieren umgehängt werden kann – gibt es noch in einer Version iNanny Multiuse, gedacht für Fahrräder, Koffer oder was auch immer, sowie in einer Version für Autos (iNanny Cars) – denn es kommt ja nicht selten vor, dass man vergessen hat, wo man seinen Wagen zuletzt abgestellt hat, und Diebe erleben ihr blaues Wunder, wenn sie plötzlich wider Erwarten im gestohlenen Wagen zuerst geortet und dann geschnappt werden.
Doch der iNanny kann noch mehr. Gibt man dem Ortungssystem einen klar definierten Bereich vor, innerhalb dessen sich die überwachte Person oder der zu observierende Gegenstand aufhalten darf, vor, schlägt er beim Überschreiten dieser Zone sofort Alarm – wieder über Handy oder das Internetportal. Die drei Funktionen „Lokalisieren“, „Verfolgen“ und „Zone definieren“ greifen also wunderbar wie Zahnräder ineinander und vermitteln das Gefühl von Sicherheit.
Kurzum: Vertrauen – die Grundwährung jeder Beziehung – ist gut, Kontrolle ist besser. Der Preis dafür beginnt bei 129 Euro für das iNanny Family. Das iNanny Multiuse kostet schon 159 Euro, der Reisekoffer könnte ja wertvoll sein. Und für das iNanny Car sind sogar 299 Euro fällig.
Preisfrage zum Schluss: Warum ist auf dem Werbebild ein smarter, die Welt mit großen Schritten erobernder Businessmann abgebildet - und kein Kind, Auto oder irgendetwas anderes, "was Ihnen lieb und teuer ist“ (Leoworx)? Liegt uns diese Spezies ebenfalls so sehr am Herzen, dass wir ihre Bewegungen überwachen wollen?