Das Wichtigste auf einen Blick:
- Modelleisenbahnen unterscheiden sich in Typ und Spurweite
- Man teilt Modelleisenbahnen in sechs Epochen ein
- Zeiträume reichen von Epoche I (bis 1925) bis Epoche VI (ab 2007)
- Für Realismus sollten alle Eisenbahnen auf einer Anlage aus einer Epoche sein
Was sollten Sie vor dem Kauf von Modelleisenbahnen wissen?
Modelleisenbahnen gibt es in vielen unterschiedlichen Ausführungen. Sie unterscheiden sich unter anderem in Spurweite und Typ. Doch für viele das wichtigste Merkmal ist die Epoche, aus der die Züge stammen. Meistens wird peinlich genau darauf geachtet, dass die Modellbahnen auf einer Anlage aus der gleichen Epoche stammen, um möglichst viel Realismus zu gewährleisten.Sechs Zeitabschnitte
Um den Modelleisenbahn-Fans die Zuordnung ihres Materials zu erleichtern, gelten im deutschsprachigen Raum einheitliche Bezeichnungen für die verschiedenen Phasen in der Geschichte der Eisenbahn. Mittlerweile werden die Epochen der Modelleisenbahnen in sechs Zeiträume unterteilt. Sie sind durch römische Zahlen gekennzeichnet, die sich meistens auch auf den Verpackungen und den Beschreibungen der Züge wiederfinden. Auch innerhalb der Epochen werden Unterteilungen von wichtigen Teilabschnitten gemacht, die mit kleinen Lettern bezeichnet werden.
Epoche I (1835 - 1920)
Die Züge aus der ersten Epoche stammen aus einem vergleichsweise großen Zeitraum und umfassen fast ein komplettes Jahrhundert, da die Innovationen zu der Zeit noch relativ gering waren und sich die Bahnen daher nur gering unterscheiden. Manchmal wird diese Epoche auch als „Länderbahnzeit“ bezeichnet, da es noch keine einheitliche Bahngesellschaft gab, sondern jedes Gebiet seine eigene Bahn hatte. Interessierte an der Pionierzeit der Eisenbahn kommen hier auf ihre Kosten und finden vor allem Eisenbahnen mit einer Spurweite von H0.
Epoche II (1920 - 1949)
Die zweite Epoche beginnt mit der Gründung der Deutschen Reichsbahn. Die Wagen der Modelleisenbahnen haben nun einheitliche Lackierungen, die Auskunft über die Art der Züge geben. Personenwagen waren braungrün und Güterwagen wurden in Rotbraun angestrichen. Freunde von Dampflokomotiven finden hier noch einmal ihre geliebten Züge, denn diese hatte in diesem Zeitraum ihre letzte Glanzzeit.
Epoche III (1949 - 1970)
Mit Gründung der beiden deutschen Staaten wurden auch zwei neue Eisenbahngesellschaften gegründet – die Deutsche Bundesbahn in der BRD und die Deutsche Reichsbahn in der DDR. Für Modelleisenbahner ist dies wohl die spannendste Epoche, was sich auch im Angebot der Hersteller widerspiegelt: Hier ist das Sortiment am größten. Vor allem Diesellok-Begeisterte und Freunde der Elektrolok werden hier fündig, denn diese beiden Antriebsarten kamen in der Zeit des Wirtschaftswunders immer häufiger vor. Vereinzelt wurden auch immer noch Dampflokomotiven eingesetzt. Das Angebot von verschiedensten Modelleisenbahnen ist in dieser Epoche also am größten.
Epoche IV (1970 - 1990)
Auch in der vierten Epoche gib es ein breites Angebot an Modelleisenbahnen. Geprägt wurde diese Zeit vor allem durch die Züge des Trans Europ Expresses (TEE) und der InterCity-Bahnen (IC), die seit den späten sechziger Jahren immer häufiger zwischen den europäischen Städten pendelten. Durch die Unterschiede zwischen den Ost- und Westzügen gibt es für die Modelleisenbahner viele verschiedene Modelle zur Auswahl.
Epoche V (1990 - 2006)
Die fünfte Etappe in der Modelleisenbahngeschichte wird durch den Hochgeschwindigkeitsverkehr dominiert. Fans des französischen TGV, des deutschen ICE oder auch der japanischen Antwort, dem Shinkansen-Zug kommen hier auf ihre Kosten. Durch die Privatisierung der Bahn sind die Züge immer farbenfroher und werden auch mit Werbung beklebt. Dadurch entsteht eine enorme Modellvielfalt – sowohl in der Realität als auch bei den kleinen Nachbauten.