19.02.2024
Rückschnitt im Februar: Mit diesen Scheren & Sägen geht’s ohne Mühe
Bis Ende Februar haben Sie noch Zeit einige Obstbäume sowie blühende Zier- und Beerenobststräucher zurückzuschneiden. Wir erklären, welche Typen von Gartenscheren und Sägen die Arbeit erleichtern. Mit unseren Tipps klappt's!
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Bypass-Gartenscheren: Klassiker für dünne Zweige & Äste
Ein beherzter Rückschnitt an frostfreien, trockenen Tagen im Februar sorgt für gesundes Wachstum, reiche Ernten und üppige Blüten. Zudem heilen die Schnittwunden besser. Dünne Zweige und Sträucher können Sie präzise mit einer Bypass-Gartenschere schneiden.
Empfehlen können wir z. B. die Gardena Alu-Gartenschere B/L, die Original Löwe Nr. 11 oder die Fiskars P531. Dank ihrer schmalen Form kommen Sie überall hin und der Schnitt ist sauber. Eine Schnittstärke ab 15 mm aufwärts ist sinnvoll.
Marken-Klassiker für große Hände:
Sehr gut
1,2
Gardena Alu-Gartenschere B/L
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Wählen Sie lieber eine Gartenschere mit höherer maximaler Schnittstärke. Denn in den Tests packen die wenigsten Scheren den vom Hersteller angegebenen Maximaldurchmesser.
Amboss-Gartenscheren: Kraftprotze für die harten Aufgaben
Bei dickeren und harten Zweigen greifen Sie am besten gleich zur Amboss-Schere. Eine scharfe, dünne Oberklinge trifft auf den breiten, stumpfen Amboss. Somit haben Sie eine höhere Kraftübertragung und leichteren Schnitt. Allerdings ist der Schnitt nicht so sauber und kann gequetscht aussehen. In Tests haben sich die Modelle Gardena Gartenschere A/M, Fiskars P941 und Wolf Garten RS 2500 gut bewährt.
Ein guter Preistipp:
Gut
1,7
Wolf-Garten RS 2500
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Tipps zum Kauf
- Manche Modelle können per Riegel die Öffnungsweite regulieren. Somit können Sie an große und kleine Hände angepasst werden.
- Achten Sie auf ergonomische und rutschfeste Griffe.
- Es gibt auch Scheren für Linkshänder.
- Probieren Sie aus, welches Modell gut in der Hand liegt.
- Papierschnittprobe: Sauber & glatt durchtrennt bedeutet auch saubere Schnitte an faserigen Ästen.
Ab mit dem Ast: Astschere oder -säge?
Sobald Sie dickere Äste von 30 mm oder mehr haben, kommt die Astschere zum Einsatz. Durch die Hebelwirkung haben Sie mehr Schnittkraft. Mit Teleskopgriffen sparen Sie sich in den meisten Fällen auch eine Leiter. Testbewährte Modelle sind die Fiskars SmartFit und die Wolf-Garten Power Cut RR 900 T Premium Plus. Wer es klassisch mag, greift zur manuellen Astsäge oder Bügelsäge.
Qualität & Komfort:
Sehr gut
1,4
Fiskars SmartFit Teleskop-Astschere (112500)
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Akku-Astsägen: Leicht, kompakt & mit Wumms
Innovationen sind bei den Schnittwerkzeugen rar. Die Akku-Astsäge hat sich eine Nische erkämpft und wird von Hobby-Gärtner:innen gerne genutzt. Immer mehr Hersteller haben die handlichen Akku-Gehölzschneider im Programm. Sie sind einfach zu bedienen, leicht und kompakt. Damit sägen Sie ohne Mühe schnell dickere Äste vom Baum.
Gehölzschneider in Profiqualität:
Sehr gut
1,4
Stihl GTA 26
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Schritt für Schritt zum guten Schnitt - bei Apfel, Birne & Quitte
- Schneiden Sie, bevor sich das erste Grün bildet.
- Ohne Laub sind kranke und obsttragende Äste besser erkennbar.
- Entfernen Sie innenwachsende, hängende und überkreuzende Äste.
- Große Äste werden am sichersten Stück für Stück entfernt.
- Triebe immer dicht am Astring bzw. knapp an einer Verzweigung entfernen.
- Lassen Sie keine „Kleiderhaken“ stehen - Fäulnisgefahr.
- Achten Sie immer auf einen festen und sicheren Stand.
- Lieber zu viel als zu wenig schneiden. Die meisten Pflanzen vertragen einen mutigen Rückschnitt.
Merke: Waagerechte Äste müssen gefördert werden, weil diese die Frucht hervorbringen! Bei jungen Bäumen sollte der Mitteltrieb und 3-4 Leittriebe stehen bleiben, damit er sich gut entwickelt.
Hygiene: Das A und O
Achten Sie auf die Hygiene! Das bedeutet, dass Ihre Schnittgeräte immer scharf und sauber sein sollten. Vergessen Sie nicht das regelmäßige desinfizieren. Dafür können Sie die Klingen mit Tüchern oder Sprays, die Sie aus der Coronazeit kennen, benutzen. Ansonsten übertragen Sie Krankheitserreger auf andere Pflanzen.
Achtung Naturschutz!
Schauen Sie vor jedem Schnitt nach, ob schon Vögel brüten. Wenn ja, dann nicht stören und mit dem Zurückschneiden warten. Die Schnittzeiten unterliegen gesetzlichen Regelungen. Radikale Rückschnitte dürfen Sie nur vom 1. Oktober bis 29. Februar durchführen.
Für manche Pflanzen ist der Rückschnitt in der vom Bundesnaturschutzgesetz vorgegebenen Zeit nicht machbar. Dann sollten Sie eher zu pflegenden, leichten Formschnitten greifen, damit die Pflanzen wieder gesund austreiben und weiterwachsen können.
Weitere Merksätze aus der Gartenwelt
- Wenn die Forsythie blüht, werden Pflanzen, die am diesjährigen Holz blühen, geschnitten. Dann ist es Zeit Rosen und holzige Kräuter wie Lavendel und Thymian zu schneiden.
- Wenn die Blumenzwiebeln wie Narzissen und Tulpen in voller Blüte stehen, können Sie Ihre Stauden zurückschneiden. Es wird zu diesem Zeitpunkt allmählich wärmer, weil die Sonne höher steht. Somit kann das Alte weg, damit die jungen Triebe Platz haben.
- Je stärker wachsend ein Strauch ist, desto weniger sollten Sie ihn schneiden. Je schwächer wachsend, desto stärker muss er zurechtgeschnitten werden.
Falls Sie mehr zu den Schnittzeiten erfahren wollen, dann finden Sie in unserem Schnittkalender weitere Informationen. Laubabwerfende Hecken wie Hain- und Rotbuche vertragen jetzt auch noch einen Formschnitt. Eine Heckenscheren-Typberatung haben wir ebenfalls in unserem Magazin für Sie bereitgestellt.
Aktuelle Tests:
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