Das Wichtigste auf einen Blick:
- gebrauchsfertiger Dosenschaum beliebtestes Rasiermittel nach Gel, Seife und Creme
- Duschgele oder -cremes sind kein Ersatz für klassische Rasiermittel
- Rasierseifen oder -cremes enthalten kein umweltproblematisches Treibgas
- Rasiergele vergleichsweise teuer
- Gute Seifen und Cremes sind Fertischaum aus der Dose überlegen
- Stiftung Warentest: Zur Not macht auch Kernseife die Haare weich
Sie haben täglich die Klinge am Kinn? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Denn die tägliche Rasur ist eine Pflicht, der sich viele Männer unterwerfen müssen. Und je nachdem, wie schnell oder komfortabel sie diese Pflicht hinter sich bringen möchten, kommen unterschiedliche Mittel zum Einsatz. Als Alternative zur klassischen Rasierseife oder -creme bieten die Hersteller mit Rasierschaum und -gel mittlerweile Produkte an, die den Rasurvorgang beschleunigen.
Duschgele & Co. sind denkbar ungeeignet
Wer aber meint, sich die Ausgabe für ein entsprechendes Mittel sparen zu können, begeht einen grundsätzlichen Fehler. Die meisten Duschcremes oder ähnliche Produkte sind heutzutage Ph-neutral und bilden damit keine gute Basis für eine Rasur. Sinn und Zweck eines Rasiermittels ist es nämlich, die Talgschicht der Haut zu überwinden, damit Feuchtigkeit an die Barthaare gelangen kann. Diese lässt sie aufquellen und sogar leicht aus der Haut hervortreten, in einigen Fällen quillt die Haut sogar leicht auf – alles Voraussetzungen für eine gründliche Rasur. Ph-neutrale Mittel dagegen lassen nur wenig Feuchtigkeit durch die Schutzschicht dringen, ganz im Gegensatz zu den Rasiermitteln, die alkalisch sind (oder es zumindest sein sollten). Sind die Haare nicht weich genug, lassen sie sich schlechter von der Klinge abschneiden, was wiederum die Haut stärker reizt.Geht es auch ohne Rasierschaum & Co? Was sagt die Stiftung Warentest?
Wer dem Verzicht auf die teuren Rasiermittel huldigt, kann auch zu Kernseife greifen. Hautschonende Eigenschaften seien dabei jedoch nicht zu erwarten, befindet die Stiftung Warentest in einem älteren Test zu Rasierschaum & Co. Das gelte aber auch allgemein: Von den pflegenden Eigenschaften der Rasiermittel dürfe man sich nicht zu viel versprechen. Ihre Hauptaufgabe sei es, das Barthaar optimal auf die Rasur vorzubereiten, es weicher zu machen, damit die Klinge die Härchen mühelos, ohne zu ziepen, direkt an der Hautoberfläche kappen kann. Einen klaren Kontrast bildet die Werbung für Rasieröle, die neben hautberuhigenden auch pflegende Eigenschaften für Haut und Barthaar versprechen. Die Stiftung Warentest hat sich ihnen noch nicht gewidmet. Einzig und allein auf ein Bartöl zu vertrauen, ist aber ohnehin nicht empfehlenswert. In unserem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie perfekte Rasuren mit Rasierölen gelingen, die zwar noch keine Tests, aber gute Bewertungen von Käufern aufweisen.Wenn's schnell gehen soll
Rasierschaum und -gel hat in der Beliebtheit der Rasierseife heutzutage klar den Rang abgelaufen. Der Grund dafür ist denkbar einfach. Rasierschaum kommt gebrauchsfertig aus der Dose und muss nur noch im Gesicht verteilt werden. Nach einer Einwirkzeit von etwa drei Minuten kann die Rasur beginnen. Fast genauso bequem geht es mit Rasiergel aus der Dose oder Tube. Sie muss allerdings zuerst auf dem Gesicht oder in der Hand mit dem Finger verrieben werden, damit sich Schaum bildet. Vorteil: Sie können die Konsistenz des Schaums beeinflussen, außerdem wirkt dieser durch das Einreiben effektiver auf das Barthaar ein. Gels gibt es in kleinen Tuben, die auf Reisen im Kulturbeutel weniger Platz benötigen, der Schaum in Dosen kommt daher in der Regel eher zu Hause zum Einsatz. Dosen haben auch den Nachteil, viel Müll zu produzieren und können Treibgas enthalten – aus ökologischer Sicht sind sie daher eindeutig die schlechteste Variante. Außerdem wurde festgestellt, dass sowohl Schaum als auch Gel mitunter Inhaltsstoffe mit Allergiepotenzial sowie zum Beispiel problematische Fixiermittel enthalten können – die schnelle Rasur mit den industriellen Fix-und-Fertig-Produkten aus der Dose hat, wenn auch eher selten, auch ihre Schattenseiten.Wer es mit einem Gel versuchen will, ist mit den Sprühdosen von Gillette und Nivea am besten bedient. Generell sind die modischen Gele teurer als die anderen Rasiermittel. – Stiftung Warentest in "Sanft zum Mann"
Klassiker: Rasierseife und Rasiercreme
Die Rasur mit Rasierseife/-creme gilt vielen immer noch als die gründlichste und damit unterm Strich effektivste Methode, sie dauert aber deutlich länger. Denn die Rasierseife/-creme muss in einem Tiegel mithilfe eines Pinsels – der Freak greift zu Dachshaar – zuerst kräftig zu Schaum aufgeschlagen werden. Diese Prozedur ist zwar nicht schwer, aber zeitaufwendig. Denn der Schaum sollte leicht, sehr fein und zudem steif sein, vergleichbar etwa mit Schlagsahne. Nur dann ist er nämlich sehr feucht und bereitet den Bart optimal für die Rasur vor, wobei Sie ihm dafür ebenfalls rund drei Minuten Zeit gönnen sollten. Gute Seifen/Cremes lassen sich zu einem festen Schaum aufbereiten und sind deshalb den künstlich aufgeschäumten Mitteln aus der Dose oder Gelschaum überlegen. Die Produkte sind außerdem in der Regel alkalisch, außerdem entsteht durch den Schaum eine gleitfähige Schicht – was allerdings beim Schaum aus der Dose oder bei Gels ebenfalls, wenn auch in geringerem Maß, der Fall ist.Rasiermittel bei Hautunreinheiten oder kleinen Wunden, Pflegestoffe
Bei empfindlichen Hautunreinheiten, etwa Pickeln, oder kleinen Wunden kann es sinnvoller sein, ein Gel zu benutzen. Es gibt sie nämlich auch in durchsichtiger Form, sodass man beim Rasieren die Klinge gezielt um die Problemstellen herumführen kann. Nahezu alle gängigen Rasiermittel sind außerdem mit diversen Zusatzstoffen versetzt, von Kräuterzusätzen über bestimmte Öle, die die durch die Rasur irritierte Haut beruhigen oder pflegen. Dazu kommen außerdem meist noch Duftstoffe. Für die Pflegestoffe gilt, was auch bei Duschmitteln und Co festzustellen ist: Ihre Pflegewirkung ist häufig nicht sehr effektiv, allzu viel sollte man also von den vollmundigen Versprechungen auf der Packung nicht erwarten. Für Menschen mit empfindlicher Haut ist in diesem Fall sowieso Vorsicht angesagt. Denn jede Rasur strapaziert, ungewollt oder nicht, die Haut. Mittel ohne oder mit wenigen Zusätzen minimieren daher das Risiko von Rötungen oder ähnlichen unangenehmen Hautreizungen.Tipp von Stiftung Warentest: Egal ob Rasierschaum, -gel, -creme oder -seife: Tragen Sie Ihr Rasiermittel entgegen der Haarwuchsrichtung auf die Bartzone auf und lassen Sie es nach leichtem Einmassieren einwirken. Zwei bis drei Minuten sollten Haar und Haut Zeit zum Quellen bekommen. Besonders wichtig ist das bei empfindlicher Haut oder wenn Sie zu entzündeten Haarwurzeln neigen.