Da alle Menschen von Natur aus behaart sind, kann es unterschiedlichen Gründen zu dem Bedürfnis werden, einen Teil der Körperbehaarung zu entfernen. Grundsätzlich unterscheidet man dabei die oberflächliche Entfernung, auch Depilation genannt, die mittels Rasur, Abflämmen oder durch eine Enthaarungscreme durchgeführt wird. Deutlich schmerzhafter kann es bei einer Epilation zugehen, die eine dauerhaftere Entfernung des Haarwuchses zum Ziel hat. Ob man sich für die selbstständige Haarentfernung entscheidet oder dafür ein besonderes Institut aufsucht, hängt einerseits vom Aufwand (Haarmenge) und andererseits von der Dauer des haarlosen Zustands ab.
Von Schönheitsidealen, alten Griechen und behaarten Menschen
Die Motivation zur teilweisen oder kompletten Entfernung der Körperhaare kann sowohl aus hygienischen als auch religiösen und ästhetischen Gründen entstehen. Wer annimmt, dass die Körperhaarentfernung einem jüngst entstandenen Schönheitsideal entspringt, der irrt gewaltig. In fast allen Kulturkreisen zählt die Entfernung der Behaarung seit vielen Jahrhunderten zum festen Bestandteil der Körperpflege. Bei den alten Griechen wie bei den Römern und Ägyptern zählte die teilweise oder vollständige Haarentfernung zum Zeichen der eigenen Zivilisation und behaarte Menschen galten als barbarisch. So lässt sich das Schönheitsideal durch alle Zeiten und Kontinente mit verschiedenen Kulturen verfolgen und gehört folglich nicht als Errungenschaft der Neuzeit gepriesen.
Für Fleißige: Rasieren, für Fachleute: Abflämmen
Zu den einfachsten Formen der oberflächlichen Haarentfernung gehört die Rasur, die jeder selbstständig mit einem entsprechenden Rasierer durchführen kann. Das sogenannte Abflämmen sollte man lieber bei einem Friseur durchführen lassen, da es sonst schmerzhaft werden kann.Enthaarungscremes: Thioglycolsäure knackt die Schwefelverbindungen im Haar
Ebenfalls sehr beliebt ist der Einsatz von Enthaarungscremes. Bestimmte Inhaltsstoffe – meist Thioglykolsäure – schwächen das Keratin, also die Hornsubstanz im Haar. Dadurch löst es sich auf. Zwei Dinge sollte man jedoch vor der Anwendung unbedingt befolgen. Nie sollte ein Enthaarungsmittel im Gesicht oder im direkten Schambereich angewendet werden. Das liegt daran, dass der Wirkstoff Thioglycol giftig ist und über die Schleimhaut schnell aufgenommen werden kann. Auch Hautirritationen oder allergische Reaktionen können auftreten. Als zweite Vorsichtsmaßnahme sollten Sie zuerst eine kleine Menge des Enthaarungsmittels auf die Haut aufbringen, um die Verträglichkeit zu überprüfen. Das ist zwar kein Garant gegen Reaktionen, kann aber schon im Vorfeld einen gewissen Schutz bieten.Menschen, die zu Allergien und sensibler Haut neigen, sollten vorsichtig sein. Am besten die Creme an einer kleinen Stelle testen. Im Intimbereich aufpassen, dass die Creme nicht in Berührung mit Schleimhäuten kommt. – Stiftung Warentest im Juni 2021