Das Wichtigste auf einen Blick:
- Ein Quad kann mit Führerscheinklasse B gefahren werden
- Quads bis 50 ccm dürfen bereits ab 16 Jahren mit Führerscheinklasse AM gefahren werden
- In Tests achtet man vor allem auf die Fahreigenschaften und das Kurvenverhalten
- Es gibt unterschiedliche Quads für verschiedene Einsatzzwecke
Weder Fisch noch Fleisch, aber motorisiert
Quads zeichnen sich durch ihre vier charakteristischen Räder aus (Quadricycle = Vierrad). Diese Kraftfahrzeuge mit Sitzen und einer Lenkstange werden entweder als Freizeitmobil oder als kleiner Geländewagen-Ersatz hergestellt - häufig von bekannten Motorradfirmen aus Fernost. Es gibt aber auch einige Hersteller, die sich allein auf dieses wachsende Kfz-Segment spezialisiert haben. Zu nennen wäre da unter anderem Kymco.
In Deutschland ist ein Pkw-Führerschein notwendig, um ein Quad fahren zu dürfen.
Ausnahmen gelten für kleine Quads mit geringer Leistung (50 Kubikzentimeter Hubraum, 45 km/h, 4 Kilowatt), auf denen man schon mit 16 Jahren und dem Führerschein AM (ehemals S) Platz nehmen darf.
Heißt es Quad oder ATV?
Die zweite Bezeichnung, unter der Quads bekannt geworden sind, lautet All Terrain Vehicle, meist abgekürzt zu ATV. Yamaha und Suzuki etwa bieten auf ihren Websites nur so genannte ATVs an. Die offenen Fahrzeuge sind eine Mischung aus Motorrad und Pkw. Der Fahrer nimmt auf einem Sattel Platz und gibt mit einem Lenker die Richtung vor. Die Gänge werden meist per Fußschaltung gewechselt, hier besteht eine weitere Gemeinsamkeit mit dem Motorrad. Ein Differential, das in Kurven die Drehzahl zwischen dem inneren und dem äußeren Rad ausgleicht, besitzen sie meist nicht. Aber an den vier Rädern als wichtigstes Merkmal führt kein Weg vorbei, deshalb werden die Quads in puncto Führerschein und Versicherung meist als Pkw eingestuft. Die Zulassung ist dagegen als Zugmaschine oder als „Vierrädriges Kraftfahrzeug zur Personen- oder Güterbeförderung“ der europäischen Fahrzeugklasse L möglich. Finden Sie hier die passenden Quadreifen.Allradantrieb auf vier Rädern
Im Jahr 2001 waren weniger als 1000 Exemplare auf Deutschlands Straßen unterwegs, inzwischen ist die Zahl explosionsartig auf rund 100.000 Quads angestiegen. Neben den großen japanischen Motorrad-Marken oder dem taiwanesischen Roller-Hersteller Kymco sind auch sonst eher unbekannte Hersteller wie Polaris aus den USA oder SMC aus Taiwan auf dem Markt vertreten. Das Angebot unterteilt sich im Wesentlichen in Freizeit-, Nutz- und Sportfahrzeuge.
Die Quads, die in Richtung Nutzfahrzeug gehen, sind häufig mit Allradantrieb ausgestattet und in Farben wie Olivgrün gehalten, da Förster, Jäger und Landwirte sie oft statt eines ausgewachsenen 4x4-Geländewagens verwenden. Auch Quads, die sich eher für Gartenbautriebe eignen, gehören zum Angebot.
Bunt kommen dagegen die Freizeit- und Sport-Quads daher. Die Erstgenannten sind für den Straßeneinsatz gedacht, letztere sind eine vierrädrige Alternative zu Motocross-Maschinen. Diese Modelle verfügen meist über zwei Sitze.
Preislich reichen teure Quads bis in den Pkw-Bereich hinein: Viele Modelle überschreiten deutlich die 10.000-EUR-Grenze, für einige ATVs sind gar um die 18.000 EUR auf den Tisch zu legen.