Stilvoll biken, aber sicher
Zur Grundausrüstung eines jeden Bikers gehört neben dem passenden Motorradhelm oder eine sichere Schutzausrüstung für unten drunter auch die entsprechende Motorradbekleidung für oben drüber. Diese sollte zum einen zum persönlichen Kleidungsstil passen, zum anderen aber auch zur gefahrenen Maschine. Daher haben Hersteller sowohl Motorradkombis für gemütliche Tourenfahrer im Angebot als auch für sportliche Cruiser. Doch welche Modelle bietet der Markt, welche Unterschiede gibt es in der Materialauswahl und worauf sollte vor dem Kauf geachtet werden?Zweiteiler - Jacke wie Hose?
Wie die Verkaufszahlen belegen, vertreibt der Handel bei den Motorradkombis überwiegend Zweiteiler, die aus Textilmaterialien hergestellt werden. Sie haben den großen Vorteil, dass sie einen höheren Tragekomfort als Einteiler bieten und im Fall eines Sturzes sich kaum verschieben, da Hose und Jacke meistens über einen Reißverschluss miteinander verbunden sind. Sie sind ferner insbesondere bei Pendlern sowie bei Tourenfahrern beliebt, da die Jacke, etwa bei einem Zwischenstopp, separat ausgezogen werden kann.
Einteiler - Der Schutzanzug
Einteiler wiederum finden hauptsächlich unter sportlichen Fahrern Abnehmer, wobei es sich dabei meistens sogar um Lederkombis handelt. Einteiler sind ideal für kurze Ausfahrten, windschlüpfriger als Zweiteiler und verrutschen garantiert nicht bei einem Sturz – unabhängig von der Verarbeitung. Vom Schnitt her sind sie in der Regel eher für eine sportliche, nach vorne gebückte Haltung ausgerichtet, während Zweiteiler nach Maßgabe einer eher aufrechteren Sitzposition geschneidert werden.Regenkombis - Biken auch bei Niederschlag
Auch bei den einfachen, häufig schon für rund 50 Euro erhältlichen Regenüberzügen können Sie zwischen Ein- und Zweiteilern wählen. Der Zweiteiler ist auch in diesem Fall nicht selten die bessere Wahl: Der umständliche Einstieg in einen Komplettanzug entfällt, die Packmaße fallen klein aus, und da die Hosen oft einen extrem hohen Bund haben, hat der Regen kaum eine Chance. Eine weitere wichtige Ausrüstung für regnerische Fahrten stellen auch wasserdichte Motorradstiefel dar.Textilkombi - Funktionale Materialien
Die einfachen Regenkombis werden jedoch seit ein paar Jahren von den Textilkombis verdrängt. Grund dafür sind die verwendeten Funktionsmaterialien, die, wie im gesamten Outdoor-Bereich, auch bei den Motorradkombis ihre unleugbaren Vorzüge ausspielen. Das Gros der Textilkombis ist nämlich nicht nur wasser- und winddicht, sonder auch atmungsaktiv, sie sind daher als Allwetterkombis einsetzbar. Letztere Eigenschaft sorgt insbesondere im Sommer für einen hohen Tragekomfort, zumal die Textilkombis merklich leichter sind als Lederkombis. Nicht einmal in puncto Sicherheit hinken mittlerweile speziell die hochwertigen Modelle ihren Pendants aus Leder kaum mehr, wie noch vor einigen Jahren, hinterher.Lederkombis - Das edle Outfit
Lediglich bei der Abriebfestigkeit haben Lederkombis häufig noch die Nase vorn, einige extrem robuste Textiloberstoffe können ihnen allerdings mittlerweile selbst in diesem Punkt manchmal schon das Wasser reichen. Die wenigsten Lederkombis sind dafür absolut wasserdicht, die seltenen Exemplare werden bei der Gerbung speziell behandelt und sind kaum unter 700 Euro zu haben. Alternativ dazu bietet der Markt aber mittlerweile auch einige Kombis aus wasserdichtem, atmungsaktivem Lederlaminat an, die die Vorzüge eines Leder- und eines Textilkombis miteinander kombinieren und mit einem geringen Gewicht sowie einem hohen Tragekomfort punkten. In den hochpreisigen Bereich fallen schließlich aus Känguruleder gearbeitete Kombis, die besonders strapazierfähig, abriebfest und robust sind und sich deshalb vor allem für sportliche Fahrer empfehlen.
Thermokombis - Wenns eisig wird
Wenn Sie auch den widrigensten Temperaturen nicht trotzen und sich aufs Motorrad schwingen wollen, empfehlen sich Thermokombis. Diese weisen durch ihre Materialzusammensetzung eine sehr hohe Isolationswirkung auf, sind meist wasserdicht und eignen sich daher sehr gut für den Wintereinsatz. Solche Modelle sind ebenfalls entweder als Ganzkörperanzug oder als zweiteilige Kombination erhältlich. Als zusätzliche Ausrüstung bei Minusgraden sind ebenfalls Winterhandschuhe für den Motorradfahrer wichtig.
Welchen Schutz bieten Motorradkombis?
Motorradkombis müssen mit einem Grundstock an Protektoren ausgerüstet sein, wobei einfache Modelle Schulter und Ellbogen schützen, hochwertige Modelle zusätzlich über Rückenprotektoren verfügen. Für sportliche Fahrer sind auch Kombis im Angebot, die sämtliche neuralgischen Punkte des Körpers mit Protektoren schützen. Protektoren sollten einen sicheren Sitz haben, also nicht verrutschen, sowie korrekt platziert sein – eine Anprobe ist daher unerlässlich. Meistens ist es so, dass bei eng anliegenden Kombis die Protektoren besser sitzen, was vor allem bei Lederkombis der Fall ist. Die Schwachstellen der Motorradkombis sind in der Regel weniger bei den Materialien zu suchen, sondern in der Verarbeitung (etwa Nähte und Reißverschlüsse) beziehungsweise unter den funktionalen Details. So kann es vorkommen, dass die Abschlüsse an Ärmel und Hosenbein sich nicht wind- und wetterdicht verschließen lassen. Ein genauer Blick auf solche Details ist daher ebenfalls ratsam.Muss es immer eine Kombi sein?
Um den vollumfänglichen Schutz für Ober- und Unterkörper in Anspruch zu nehmen, eignen sich Motorradkombis als Ganzkörper-Anzug oder als Zweiteiler aus Jacke und Hose vor allem für Einsteiger in den Biker-Bereich. Sind Sie jedoch schon lange im Motorrad-Metier unterwegs, könnte es sein, dass Sie bereits stolzer Besitzer von Motorradbekleidung sind. Wenn sich Hosen oder Jacken mit der Zeit abnutzen, muss es nicht immer gleich eine komplett neue Kombi sein. Zu diesem Zweck bieten die Hersteller ihre Sets auch in einzelnen Teilen an. Die Jacken und Hosen gehören dann namentlich einer Modellserie an.Allerdings können Sie auch über den Kauf einzelner Kleidungsstücke nachdenken. Dann wäre die Jacke vielleicht nicht vom gleichen Hersteller oder im selben Stil wie die Hose gehalten. Aber hier lassen sich auch gern einmal Schnäppchen schlagen. Daher ist es nie verkehrt sich auch nach separaten Motorradjacken oder Motorradhosen umzusehen.