Das Wichtigste auf einen Blick:
- Flüssigseifen in puncto Reinigungswirkung den Kernseifen ebenbürtig
- Feinseifen und kaltgesiedete Seifen werden häufig als rückfettend vermarktet
- Umstrittende Wirkung von rückfettenden Seifen - Waschwirkung ist einfach geringer
- „milde“ Seifen binden weniger Körperfette und wirken weniger aggressiv
- Stiftung Warentest: Viele konventionelle Seifen enthalten den kritischen Duftstoff Lilial
- Bei festen Seifenstücken sind Konservierungsstoffe überflüssig
Flüssigseifen dominieren immer mehr den Markt, da ihre Reinigungswirkung längst diejenige von Kernseifen erreicht hat. Und da der Verbraucher nun zunehmend auf die Neuerung eingestiegen ist, schlagen die Hersteller von traditionellen Seifen zurück: „Rückfettende“ Seifen sollen beim Waschvorgang, der grundsätzlich zunächst einmal entfettend wirkt, wieder Fett an die Haut zurückführen. Sehr häufig findet man dieses Werbemerkmal bei Feinseifen und sogenannten kaltgesiedeten Seifen.
Bereits mit Fett teilweise gesättigt
Doch die Wirkung dieser rückfettenden Seifen ist äußerst umstritten. Denn grundsätzlich widersprechen sich natürlich beide Wirkungen diametral: Eine Seife soll ja gerade den Schmutz und das Körperfett in einer Lauge binden, weshalb künstlich beigefügtes Fett einfach zu einer Vorab-Sättigung führt. Das heißt, dass die Seife bei ihrer Auflösung unter Wasser zum Teil damit beschäftigt ist, die in ihr eingelagerten Fette zu binden – die Waschwirkung fällt also schlicht deutlich geringer aus.Milder, aber eben auch weniger wirksam
Das wiederum erklärt den subjektiven Eindruck einer „milden Seife“, denn diese kann nur noch im entsprechend geringeren Maße die Körperfette binden. Das wiederum sorgt dafür, dass die Seife tatsächlich weniger aggressiv wirkt. Indes kann von einem Rückfetten keine Rede sein: Es wird keinesfalls neues Fett sozusagen als Schutzmantel der Haut zugeführt, wie das die Werbung gerne glauben machen möchte. Es wird einfach die Waschwirkung herabgesetzt, so dass die Haut weniger stark angegriffen wird.Tipp: Die Inhaltsstoffliste verschafft Klarheit über die Rezeptur. Der sehr häufig verwendete synthetische Duftstoff Lilial etwa versteckt sich hinter dem chemischen Namen Butylphenyl Methylpropional. Bei festen Seifenstücken sind Konservierungsstoffe wegen des geringen Wassergehalts überflüssig, darauf weist die Stiftung Warentest hin. Wenn Sie Problemstoffe vermeiden wollen, sind generell Naturkosmetik-Siegel wie NATRUE oder BDIH hilfreich.