Das Wichtigste auf einen Blick:
- Stiftung Warentest bewertet Hautverträglichkeit, Tragekomfort, Rücknässe und Handhabung
- Stiftung Warentest: Gute Einwegwindeln gibt es auch günstig
- Windelslips gelten als Trainingshöschen für die Phase bis zum endgültigen Trockenwerden
- Windelslips können auch im Stehen gewechselt werden
- Schadstoffe als großer, eigener Prüfpunkt - u. a. Formaldehyd, Pestizide, Weichmacher
- Hautreizungen bei Mama-Bear-Nappies von Amazon
Für Kleinkinder gibt es die aus dem Babyalter bekannten Höschenwindeln mit Klettverschluss, eine Ablösung der Stoff- oder Mehrwegwindeln, die trotz besserer Kostenbilanz bei den meisten Eltern auf krasse Ablehnung stoßen. Eine jüngere Entwicklung sind die Windelslips, die an den Seiten geschlossen sind und sich dank ihres rundherum dehnbaren Windelbunds und elastischer Beinbündchen wie eine Hose an- und ausziehen lassen.
Vorteile von Windelslips: mehr Selbständigkeit zu Beginn des Trockenwerdens
Die Vorteile der Windelslips sind vor allem für die Kleinen groß: Kinder, die schon stehen können und kurz darauf mobil werden, wollen ihre neuen Fähigkeiten möglichst den ganzen Tag lang ausprobieren und meist auch präsentieren. Umso frustrierender, sich zum Wechseln der herkömmlichen Einwegwindeln wie ein Baby hinlegen zu müssen. Windelslips dagegen können im Stehen gewechselt werden. Das fördert das Ich-bin-groß-Gefühl des Kindes ungemein. Aber auch die Selbständigkeit und Sauberkeit werden unterstützt, da die Hose vom Kind schnell selbst heruntergezogen werden kann, wenn es merkt, dass es andernfalls jeden Moment seinen feuchten Allerwertesten spüren würde. Diese Art der Windel ist besonders praktisch für unterwegs und auf Reisen, da so keine Liegefläche zum Windelwechseln benötigt wird.Kritik: Scheinnutzen für bequeme Eltern?
Kritiker:innen macht der Kaufdruck solcher vermeintlich unverzichtbaren Produkte skeptisch. Ist das Kind bereits in der Lage, den Schließmuskel zu kontrollieren und Bescheid zu sagen, wenn es auf das Töpfchen muss, wird man ihm auch unterwegs nicht zumuten wollen, aus Mangel an öffentlichen Toilettenanlagen bewusst in die Hose zu machen. Überhaupt sei solch ein Produkt nur das Ergebnis findiger PR-Strategen, insbesondere des dominierenden Anbieters von Kinderwindeln Procter & Gamble auf der Suche nach einem lukrativen Alleinstellungsmerkmal. Die zweite Idee der Windelslips als Trainingshöschen für die Phase bis zum endgültigen Trockenwerden ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Bis zur endgültigen Kontrolle über die Schließmuskeln können mehrere Monate vergehen – und vornehmlich vor dem Schlafgengehen wäre es auch unpraktisch, dem bettfertigen Würmchen die frische Windel wieder komplett ablegen zu müssen, nur weil die Blase dann sehr spontan doch nochmal drückt.Ist das Beste auch das Teuerste? - Das sagt die Stiftung Warentest?
Gute Qualität muss nicht teuer sein, urteilt die Stiftung Warentest in einem aktuellen Test zu Babywindeln. Unter den mit „gut“ bewerteten Einwegwindeln sind auch einige, die nur rund halb so teuer sind wie zwei Markenprodukte mit dem Testurteil „sehr gut“. Die besten Windeln bei Stiftung Warentest sind zwei Produkte von Pampers: die Premium Protection für rund 25 Cent das Stück und die Baby-Dry für rund 21 Cent pro Stück. Im Vergleich zur Konkurrenz halten diese die Kleinen länger trocken – auch nachts. Zum Vergleich: Die „guten“ Modelle von Lidl (Lupilu soft & dry) und Edeka (elkos Baby Glück) sind mit rund 12 bzw. 13 Cent (zum Testzeitpunkt) deutlich günstiger. Bei einem geschätzten Tagesverbrauch von fünf Windeln könnten Eltern im Vergleich zum Testsieger bis zu 255 Euro im Jahr sparen, schreibt die Stiftung Warentest. Gerade tagsüber seien diese eine gute Alternative. Die günstigen Windeln von Penny (Babytime Premium) und Rewe (Babytime Premium) sind im Prüfpunkt Auslaufschutz dagegen nur „befriedigend“. Auch mit den Mama-Bear-Windeln von Amazon bleibt der Babypo nicht lange trocken.
Mit 12 bis 13 Cent pro Stück sind die guten Windeln der Handelsmarken von dm, Edeka und Lidl nur halb beziehungsweise ein Drittel so teuer wie die von Pampers und andere Markenwindeln. Trotzdem schützen sie gut vor dem Auslaufen, halten den Po trocken und liegen angenehm auf der Haut. – Stiftung Warentest in Heft 8/2021