Untersuchung: Viele Sonnencremes enthalten immer noch Titandioxid nano
Welche Sonnencremes sind unbedenklich? Eine Untersuchung des Produkt-Vergleichsportals Testberichte.de und seiner Schwestermarke CodeCheck, der Scanner-App für gesundheitsbewusstes Einkaufen, zeigt: Ein Viertel der populärsten Produkte enthält immer noch den umstrittenen Inhaltsstoff Titandioxid in Nanoform. Mehr …
* Enthält zwar Titandioxid, aber nicht in Nanoform, daher unbedenklich
** Inzwischen nicht mehr erhältlich, kann sich aber noch im Haushalt befinden
Informationen zur Auswertung von Testberichte.de und CodeCheck:
Untersucht wurden die 100 Sonnencremes, deren Barcode von Mai 2022 bis April 2023 am häufigsten mit der CodeCheck-App gescannt wurde (siehe Spalte „Popularität“): Enthielten diese Produkte Titandioxid [nano]? In dieser Auflistung sind auch Produkte enthalten, die heute nicht mehr im Handel erhältlich sind und durch Produkte mit neuen Formulierungen ersetzt wurden. Wir haben diese Produkte trotzdem in der Liste belassen, weil es üblich ist – und im Übrigen auch sinnvoll, ältere Verpackungen aufzubrauchen (Faustregel: geöffnet bis 12 Monate und ungeöffnet bis 3 Jahre, sofern kühl gelagert und vor direktem Sonnenlicht geschützt). Es ist keineswegs ungewöhnlich, dass sich bei Nachfolgeprodukten (mit sehr ähnlichen Verpackungen) die Zusammensetzungen leicht ändern. Dies bedeutet nicht automatisch, dass bei den aktuellen Produkten kein Titandioxid [nano] mehr enthalten ist, auch wenn dies erfreulicherweise häufig der Fall ist. Insgesamt wurde im Untersuchungszeitraum über 750.000-mal eine Sonnencreme mit der CodeCheck-App gescannt. Das zeigt: Es besteht ein hoher Informationsbedarf bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Hier finden Sie weitere Informationen zu Sonnencremes.
Was ist Titandioxid — und ist es wirklich schädlich?
Dr. Ruta Almedom, wissenschaftliche Leiterin bei CodeCheck, erklärt die Funktionsweise des Stoffs: „Titandioxid ist ein Stoff, welcher in verschiedenen Partikelgrößen in Sonnencremes verwendet wird. In normaler Partikelgrößer gilt er als empfehlenswerter mineralischer UV-Filter, welcher sich aber schwer verteilen lässt und auf der Hautoberfläche als weißlicher Schleier verbleibt. Um das zu vermeiden, werden Titandioxidpartikel seit langem in Kleinstgröße – also Nanoform – verwendet. In dieser Größe steht er allerdings im Verdacht, die Hautbarriere zu durchschreiten und zu destabilisieren. Einmal im Körper, hat er das Potenzial, auch dort biologische Membranen zu durchschreiten und in den Blutkreislauf zu geraten oder sich in Organen anzureichern. Aufgrund limitierter Methoden gibt es kaum Daten über Langzeitauswirkungen. Grundsätzlich gilt er auch in Nanoform als unbedenklich, sofern er mit gesunder Haut in Berührung kommt.”
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Umgang mit Fehlern
Wenn wir trotz unserer gründlichen Recherche einen Fehler gemacht haben, bitten wir um einen Hinweis an presse@testberichte.de; wir verbessern diesen dann umgehend.
[UPDATE 21.09.2023]
Die Tabelle basiert auf dem Wissensstand vom April 2023. Rezepturen werden von Herstellern fortlaufend verändert, daher kann es vorkommen, dass in der Tabelle aufgeführte Produkte mittlerweile andere Rezepturen enthalten, also z.B. heute ohne Titandioxid [nano] angeboten werden.
Weitere Infos und Details zur Auswertung finden Sie in der zugehörigen Pressemitteilung.
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