Mit dem Lady Sitness hat sich das Unternehmen Topstar eine bislang für die Stuhlfabrikanten eher unscharfe Zielgruppe erschlossen: die Frauen. Der Bürodrehstuhl besitzt eine balancierende Sitzfläche und eine besondere Auslegung im Bereich der Lendenwirbel, die, so das Herstellerwerben, angesichts der Anforderungen an die weibliche Anatomie einer speziellen Abstützung bedürfen. Herzstück des Lady Sitness ist der patentierte Fitness-Sitz mit dreidimensional beweglicher, „Body-Balance-Tec-Gelenk“ getaufter Sitzfläche. Und dieser stellt die Nutzerinnen mit nur wenigen Ausnahmen durchaus zufrieden.
Körperunterstützungen ab 1,80 Meter an der falschen Stelle
Gelobt werden Aufbau, Handhabung und Sitzeigenschaften, selbst handwerklich unerfahrene Nutzerinnen gestehen dem Topstar-Stuhl die Eignung für eine typisch weibliche Zielgruppe zu. Unterstellt, dass Frauen im Beckenbereich mehr Untersützung als Männer benötigen, treffe der Hersteller den Nagel insoweit auf den Kopf, als Frauen oft kleiner seien als Männer. Denn wer es auf nicht viel mehr als 1,65 Meter Körpergröße bringe, werde vom Sitz- und (stark vorgeformten) Rückenteil des Lady Sitness tatsächlich perfekt abgestützt. Leider geht das Lady-Konzept bei größer gewachsenen Frauen nicht rundum auf: Obwohl er im Bereich der Lehne verstellbar ist, passt die gesamte Geometrie des Stuhls für große Frauen ab 1,80 Meter offenbar nicht sonderlich gut. Von den verstellbaren Armlehnen wird ferner berichtet, dass sie nicht wirklich stabil gefertigt worden seien.7-Zonen-Sitz mit unterschiedlichen Härtegraden
Das sind allerdings seltene Wortmeldungen, im Regelfall erfüllt er seinen frauenspezifischen Auftrag recht gut. Auch dessen Permanentkontaktmechanik hält alle Versprechen: Dabei handelt es sich um einen beständigen Kontakt des Rückens mit der Sitzlehne; selbige folgt jeder Bewegung des Körpers und unterstützt ihn in aufrecht sitzender und zurückgelehnter Position, die Nutzerinnen sitzen dabei auf eine heute stark beworbene "aktiv-dynamische" Weise. Im Gegensatz zur Punktsynchronmechanik bewegt sich das Sitzteil dabei selbst nicht mit. Eine Besonderheit ist der 7-Zonen-Sitz mit unterschiedlichen Härtegraden, Federkern und Druckentlastung – Funktionen, wie man sie eher von Matratzen kennt und die offenbar eine besonders gesundheitsbewusste, weibliche Käuferschaft locken.
Fazit
Kurz gesagt: Die Habenseite ist gut gefüllt, die Konstruktion durchdacht und, glaubt man dem Urteil der Nutzuerinnen, der Ladystuhl ein klarer Zielgruppentreffer. Die Kaufrezensionen lassen durchscheinen, dass auch die Haltbarkeit erfreulich hoch und der Effekt für spürbar leichteres Sitzen erstaunlich gut ist – kurz gesagt: Wer sich im Budget rund 225 EUR (Amazon) zurechtlegt und nach einem Bürostuhl mit rückenentlastender Funktion sucht, liegt mit dem Lady Sitness sicherlich nicht daneben.