Warum der Hersteller Binary The One bei der OR213R1m gerade auf den Namen Odins Rage, also: Odins Wut/Zorn, verfallen ist, erschließt sich vielleicht erst demjenigen, der die Uhr einem nichts Böses ahnenden Mitmenschen zum Ablesen der Zeit vor die Nase hält. Auf Knopfdruck strahlen diesem dann nämlich für vier bis fünf Sekunden mehrere rote oder grüne LEDs entgegen, deren Sinnzusammenhang rätselhaft erscheint und wohl kaum auf den ersten Blick erschlossen wird – ganz zu schweigen von der Uhrzeit. Die emotionale Reaktion wird sich vermutlich irgendwo auf der Skala zwischen Amüsement und Wut einordnen.
Denn die The One ODINS RAGE OR213R1m erfordert doch etwas Übung. Die Zeitanzeige erfolgt tatsächlich mittels der aufleuchtenden LEDs, und wer mithilfe der Bedienungsanleitung hinter des Rätsels Lösung gekommen ist, dem wird es auch vermutlich nach kurzer Zeit gelingen, in Sekundenschnelle die Zeit zu erfassen. Das Prinzip sieht – in aller Kürze, um dem Rätselspaß nicht zuvorzukommen – so aus, dass die Stunden auf dem inneren LED-Kreis angezeigt werden, während auf dem äußeren Kreis die Minuten in 5-Minuten-Abständen aufleuchten. Vier zusätzliche LEDs wiederum geben die einzelnen Minuten an.
Die Zeitanzeige erfolgt ausschließlich erst nach dem Tastendruck – man sollte also immer eine zweite Hand freihaben. Dafür garantieren die LEDs, dass man selbst im Stockdusteren immer die Zeit ablesen kann (Übung dürfte höchstens erfordern, im Dunkeln Oben und Unten exakt zu lokalisieren). Die Illumination lässt sich übrigens durch längeres Drücken der Taste leider nicht verlängern – und beim zweiten Tastendruck springt die ODINS RAGE OR213R1m zur Datumsanzeige über.
Kurzum: Die ODINS RAGE OR213R1m ist sicherlich nicht für Jedermann/-frau gedacht, aber als Designeruhr doch recht funktional (und übrigens auch ziemlich robust, wie man in Usermeinungen lesen darf). Und für knapp 125 Euro kann nun jeder (an sich) selbst austesten, warum sich die Uhr Odins Rage nennen darf.
25.03.2010