Spear London

Wer sich in der Hoffnung auf schnellen Erfolg auf die Internet-Suche nach einer einfachen, aber zweckmäßigen Tasche für die Arbeit macht, wird oftmals enttäuscht. Die Hersteller nerven mit überhöhten Preisen für Ausstattungsschnickschnack, der zwar nett, aber nicht zwingend ist und das begehrte Produkt mit dem Hinderungsgrund Kostenfaktor ausstattet. Beim Spear London sollte das nicht passieren: Die Umhängetasche ist einfach nur praktisch und gut organisiert, bietet viel Platz und beansprucht selbst eher wenig davon. Und das Ganze auch noch zu einem Kurs, der beinahe zum Zugreifen zwingt.

Arbeitstasche und Bordgepäck

In allen ihren Ausführungen hält sie sich optisch zurück, gleich ob in schwarzem oder braunem Polyester oder als Lederimitat in denselben Farben. Von Nutzern wird sie als Glanzstück in Sachen Organisiertet bezeichnet. Das Hauptfach fasse zwar keine dicken Aktenordner, wohl aber einen A4-Block im Hochkant-Format. Darüber hinaus ist genug Platz für eine 1,5-Liter-Flasche, eine Thermosflasche und bis zu vier Lunchboxen – je nach Größe. Wer Bordgepäck braucht, dass keinerlei Diskussionen zu den IATA-Normen auch bei den strengsten Billigairlines provoziert, liegt hier ebenfalls richtig: Mit Abmessungen von 34 x 29 x 18 Zentimeter passt sie durch jede Schablone.

Fächeraufteilung und Ausstattung

Mit ihren vier Frontfächern inklusive Zippverschluss ist sie klar strukturiert und ausreichend organisiert. Ihre rechnerisch 16 Liter Fassungsvermögen sind so gut auf die Fächer verteilt, dass für Hauptpackstücke viel Platz ist und Kleinteile auffindbar verstaut sowie im Schnellzugriff von außen verstaut sind. Was Langfinger interessieren könnte, wird im Inneren verstaut, dort gibt es eine extra Handytasche im Normalformat. Ein Einlegeboden stabilisiert die Seitenwände und hebt die Tasche angenehm von der labberigen Massenware ab, die man meist in diesem Preissegment findet. Getragen wird sie entweder im Oberhandgriff oder über der Schulter mit einem längenverstellbaren Gurt.

Kalkulierbare Schwächen, klare Kaufempfehlung

Natürlich darf man für solch einen Kampfpreis (26 Euro in der Kunstleder-Ausführung bei Amazon) kein Topprodukt mit einer Fertigungsqualität erwarten, wie sie die "Großen" wie Rimowa, Wenger oder Samsonite vorlegen. Doch immerhin resümieren die Kunden, dass die wenigen Schwächen kalkulierbar seien: etwa das dünne Hauptmaterial, die eher ungünstige Langzeitprognose angesichts der Nähte - und auch ein Schulterpolster oder wenigstens einen breiteren Riemen hätte man sich gewünscht, damit sich das gute Stück bei Vollbelastung nicht unangenehm in die Schulter bohrt. Alles in allem hat die London aber eine klare Kaufempfehlung verdient, wenn etwas Schlichtes für jeden Tag gesucht wird.